Buchvorstellung & Diskussion: “Die offene Wunde NSU“

Am 19.September 2018 wurde in den Räumlichkeiten des TBB das Buch “Ende der Aufklärung – Die offene Wunde NSU“ ((hg. von Andreas Förster, Thomas Moser, Thumilan Selvakumaran Klöpfer & Meyer Verlag) vorgestellt. Anschließend fand eine Diskussion zum Thema „Nach dem Urteil in München – politische Aufklärung des Skandals dringender denn je“ statt. An der Diskussion nahmen Thomas Moser (Autor und Herausgeber des Buches „Die offene Wunde NSU“), Canan Bayram (MdB, Bündnis 90/Die Grünen) und Safter Çınar (TBB Vorstand) teil.

Thomas Moser führte u.a. aus, dass sowohl beim NSU-Prozess in München als auch im Untersuchungsausschusses im Bundestag wichtigen Zeug*innen die Aussagen verwehrt wurden und dass die Geheimhaltung von wichtigen Akten einen Schatten auf die Aufarbeitung geworfen haben. Weiterhin sagte Moser: „Die Tatsache, dass wichtige Zeug*innen auf unerklärter Weise ums Leben gekommen sind, hat weitere Fragen aufgeworfen.“

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Safter Çınar (TBB-Vorstand) betonte, dass die nationalen Möglichkeiten zur Aufklärung der Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrundes ausgeschöpft sind und deshalb der TBB eine internationale Untersuchungskommission fordert. Çınar: „Was die Aussagengenehmigung der Zeug*innen und die Darlegung der Beweise anbelangt, hätte solch ein Gremium mehr Gewichtung“.

Bundestagsabgeordnete Canan Bayram stellte dar, dass sie als Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus einen Untersuchungsausschuss in Berlin gefordert hatte, diese Forderung mit der Begründung, in Berlin gäbe es keine Opfer, abgelehnt wurde. Bayram betonte, dass aufgrund der Tatsache, dass auch in Berlin Akten“versehentlich“ vernichtet wurden, eine Untersuchungskommission eingerichtet werden muss.

Ferner sagte Bayram, dass sie die Forderung des TBB nach einer Internationalen Untersuchungskommission unterstütze.

Gäste der Veranstaltung erklärten, dass ihr Vertrauen in die Behörden nach dem Bekanntwerden der NSU-Verbrechen verlorengegangen ist.