Ergebnisse des Modellprojekts »amira – Antisemitismus im Kontext von Migration und Rassismus«

In einer Handreichung für Multiplikator/innen veröffentlicht das Modellprojekt »amira« die Ergebnisse seiner dreijährigen Arbeit. Ergänzt wird die Publikation durch Anleitungen zur Durchführung der von »amira« entwickelten pädagogischen Angebote.

amira


Die Handreichung »Pädagogische Ansätze zur Bearbeitung von Antisemitismus in der Jugendarbeit. Die Ergebnisse des Modellprojekts ›amira – Antisemitismus im Kontext von Migration und Rassismus‹« soll pädagogische Fachkräfte und andere Multiplikator/innen zur Anregung, Diskussion und Nachahmung einladen.

In der Broschüre werden zunächst in kompakter Form die zentralen Resultate der unterschiedlichen Tätigkeitsfelder der Projektarbeit vorgestellt und daraus Empfehlungen für eine gelingende Bearbeitung von Antisemitismus vor allem mit Jugendlichen mit türkischen, kurdischen und arabischen Migrationsbezügen abgeleitet. Der Großteil der Handreichung widmet sich dann den pädagogischen Angeboten und Methoden, die gemeinsam mit Akteur/innen aus der Jugendarbeit und aus Migrant/innenselbstorganisationen sowie mit weiteren Expert/innen aus dem Bereich der Bildungsarbeit entwickelt wurden. Dabei handelt es sich zum einen um Fortbildungsangebote für Multiplikator/innen, die diese dabei unterstützen, größere Handlungssicherheit im Umgang mit antisemitischen Äußerungen sowie anderen menschenverachtenden Einstellungsmustern zu erlangen. Zum anderen werden unterschiedliche Methoden und Konzepte vorgestellt, die in der täglichen pädagogischen Arbeit mit Jugendlichen eingesetzt werden können. Zur Einführung werden den Angeboten jeweils kurze Artikel u.a. von freien Projektmitarbeiter/innen vorangestellt, die an der Entwicklung und Erprobung beteiligt waren. In diesen Einführungstexten beschäftigen sie sich mit grundsätzlichen Fragestellungen, die für die jeweiligen Zugänge und Methoden relevant sind.

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

1. Berliner Schülercampus

Mehr Migranten werden Lehrer: Im Juni findet der erste Schülercampus in Berlin statt

Vier Tage lang nehmen 30 ausgewählte Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund der Klassen 10 bis 12 beziehungsweise 13 an einem Intensivseminar teil.
Der Berliner Schülercampus wird vom Zentrum für Lehrerbildung an der Freien Universität betreut.

Neben Hospitationen an sechs ausgewählten Neuköllner Schulen haben die Schüler die Möglichkeit, Einzelberatungen zu erhalten. Angeboten werden außerdem Vorträge zu Karriereperspektiven für Lehrer sowie Informationen zu Bewerbung, Bafög und Stipendien.

BEWERBUNG
Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund aus den Klassen 10 bis 12 beziehungsweise 13 können sich für die Teilnahme am Berliner Schülercampus bewerben. Er findet vom 16. bis 19. Juni statt.

Zur Bewerbung gehören ein tabellarischer Lebenslauf, ein persönliches Schreiben, aus dem die Motivation für die Teilnahme am Schülercampus hervorgeht, ein Empfehlungsschreiben eines Lehrers sowie eine Kopie des jüngsten Zeugnisses.

Die Teilnahmegebühr beträgt 45 Euro pro Person, auf Nachfrage kann hierzu ein Stipendium vergeben werden.

Die Bewerbung muss bis zum 31. März bei folgender Adresse eingegangen sein:

Koordinationsbüro Berliner Netzwerk für Lehrkräfte mit Migrationshintergrund
z.H. Mengü Özhan
Freie Universität Berlin-Zentrum für Lehrerbildung
Habelschwerdter Allee 45
14195 Berlin

Telefon: 030 /838-55294

E-Mail: mengue.oezhan@fu-berlin.de

Die Auswahl unter den Bewerbern trifft eine unabhängige Jury. Über das Ergebnis werden die Teilnehmer bis Anfang Mai unterrichtet.

KOMMUNALES WAHLRECHT für „AUSLÄNDER“

Bündnis 90/Die Grünen haben einen Antrag auf Verfassungsänderung im Berliner Abgeordnetenhaus eingebracht, damit Menschen, die nicht die deutsche und auch keine europäische Staatsbürgerschaft (z.B. die türkische) haben, endlich auf Bezirksebene ihren Bürgermeister oder ihre Bürgermeisterin mitwählen dürfen und selbst Mitglied der Bezirksparlamente werden können.

Am Mittwoch, den 2. März um 19.00 Uhr im Tiyatrom, Alte Jakobstraße 12, 10969 Berlin

soll darüber mit
Canan Bayram (MdA), Safter Çınar (TBB), Doro Zinke (DGB, angefragt), Michael Efler (Mehr Demokratie e.V.), Hans Thomä (EKBO), Christian Ströbele (MdB), Rıza Baran, Caterina Pinto und anderen gemeinsam diskutiert und eine Kampagne für das kommunale Wahlrecht besprochen werden.

Band für Mut und Verständigung

Vor 20 Jahren wurde das Bündnis der Vernunft gegen Gewalt und
Ausländerfeindlichkeit gegründet. 2011 verleiht es zum 18. Mal
das Band für Mut und Verständigung – eine Auszeichnung für:

– spontanes, mutiges Eingreifen, wenn jemand aus rassistischen
Gründen bedroht oder angegriffen wird

– ehrenamtliches Engagement im Bereich der interkulturellen
Verständigung.

Wer hat Ihrer Meinung nach die Auszeichnung für das Jahr 2010 verdient?

Reichen Sie Vorschläge bis 01.03.2011 ein unter www.respekt.dgb.de oder
beim DGB Bezirk Berlin-Brandenburg, Bündnis der Vernunft, Keithstr.
1-3, 10787 Berlin.

Integration braucht Partizipation!

Am Donnerstag, den 9.12.2010 wird im Berliner Abgeordnetenhaus über das Partizipations- und Integrationsgesetz abgestimmt.

Persönlichkeiten aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen haben hierzu einen öffentlichen Aufruf unterzeichnet, den wir nachfolgend bekannt geben.

Hakan Taş                                 Safter Çınar
(Stellvertretender Vorsitzender    (Sprecher der AG Partizipationsgesetz
des Integrationsbeirates)            des Integrationsbeirates)
Funk: 0178 – 663 14 41              Funk: 0170 – 224 99 85

Aufruf:

Integration braucht Partizipation!

In Berlin leben Menschen aus mehr als 180 Ländern zusammen. Etwa ein Viertel der Berliner und Berlinerinnen hat eine Einwanderungsgeschichte. Diese kulturelle Vielfalt betrachten wir als Stärke und als Chance, um das Zusammenleben in unserer Stadt gemeinsam zu gestalten. Aber dafür brauchen wir die Teilhabe möglichst vieler Berlinerinnen und Berliner, unabhängig von Herkunft, Pass, Alter, Lebensweise oder sozialem Status. Die Vielfalt unserer Stadt muss sich auch in ihren Institutionen und Einrichtungen widerspiegeln – deshalb brauchen wir die interkulturelle Öffnung von Staat und Gesellschaft. Integration gründet sich nicht auf Anpassung oder gar Assimilation, sondern auf das produktive Zusammenspiel von unterschiedlichen Menschen auf der Grundlage von Partizipation, gleichen Zugangsrechten und den für alle geltenden Grund- und Menschenrechten.
Integration ist ein Prozess, der die Verschiedenheiten von Kultur, Weltanschauungen, Religionen und Lebensvorstellungen respektiert.
Integration ist ein Prozess der gegenseitigen Anerkennung und Veränderung. Er lässt sich nicht gesetzlich verordnen, aber er lässt sich gesetzlich mitgestalten. Das Berliner Partizipations- und Integrationsgesetz ist ein Schritt in die richtige Richtung zu mehr Teilhabe und Demokratie in unserer Stadt.

Unterzeichnende:
Renée Abul-Ella (Geschäftsführerin des Vereins Al-Dar e.V.)
Yasemin Aktay
Dr. Heidemarie Arnhold (Vorstandsvorsitzende Arbeitskreis Neue Erziehung e. V.)
Lila Aslan (Verein iranischer Flüchtlinge e.V.)
Çiçek Bacık (Geschäftsführender Vorstand TBB-Türkischer Bund in Berlin-Brandenburg)
Rıza Baran (Vorsitzender Kurdische Gemeinde)
Meltem Başkaya
Biplab Basu (ReachOut)
Samir Biberovic (Amaro Drom e.V.)
Sylvia Braband-Alkabir (wellcome – Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V.)
Walid Charour (Flüchtlingsrat Berlin e. V.)
Gert Cramer
Safter Çınar (Beauftragter für Migrations- und Integrationsfragen des DGB, Berlin-Brandenburg)
Gökçen Demirağlı (Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V.)
Hannah Drexel (Al Nadi – Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V.)
Mahmoud El-Hussein (Geschäftsführer Arabische Eltern Union e. V.)
Holger Förster (Verband für interkulturelle Arbeit Berlin/Brandenburg e. V.)
Tatjana Forner (Leiterin Club Dialog e. V.) Ronald Franke (Geschäftsführer publicata e. V.)
Lina Ganama (Al Nadi – Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V.)
Mustafa Gumrok, (Vorsitzender Deutsch-Syrischer Verein Berlin e.V.)
Mohammed Herzog (Islamische Gemeinschaft deutschsprachiger Muslime und Freunde des Islam e.V.) Witold Kaminski (Polnischer Sozialrat e.V.)
Cumali Kangal (Vorstandssprecher TBB-Türkischer Bund in Berlin-Brandenburg)
Coşar Karadaş (Sprecher Migrationsrat Berlin-Brandenburg e. V.)
Burhan Kesici (Vizepräsident Islamische Föderation in Berlin)
Heidi Knake-Werner (Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales in Berlin a.D.)
Lucyna Jachymiak Królikowska (NIKE e.V.)
Aykut Kayacık ( Schauspieler/Regisseur)
Thomas Kugler (KomBi – Kommunikation und Bildung e. V.)
Astrid Landero (Geschäftsführerin Paula Panke e. V.)
Achilleas Lykos (Vorsitzender der Hellenischen Gemeinde zu Berlin)
Prof. Dr. Wolf-Dieter Narr (Politikwissenschaftler)
Nuran Maraşlı (Journalistin)
Elena Marburg (Integrationsbeauftragte Marzahn-Hellerdorf)
Thuy Nonnemann (Härtefallkommission, MRBB-Migrationsrat Berlin-Brandenburg e. V.)
Stefanie Nordt (KomBi – Kommunikation und Bildung e. V.)
Stefan Nowack (Projektleiter Arbeit & Bildung e. V.)
Hamid Nowzari (Geschäftsführer des Vereins Iranischer Flüchtlinge in Berlin e. V.)
İbrahim Okuducı (Kurdisches Zentrum e. V.)
Alp Otman (Lehrbeauftragter Alice-Salomon-Hochschule Berlin)
Hüsnü Özkanlı (Vorsitzender Türkisch-Deutsche Unternehmervereinigung Berlin-Brandenburg e.V. – TDU)
Donato Plögert (Entertainer)
Max Plögert
Cornelia Reinauer (Bürgermeisterin Friedrichshain-Kreuzberg a.D.)
Erika Ritter (Landesfachbereichsleiterin Handel ver.di Berlin-Brandenburg)
Mitra Sadatgousheh (LesMigraS, Lesbenberatung Berlin e. V.)
Arash Sarkohi (Verein iranischer Flüchtlinge e.V.)
Selçuk Sazak (Türkische Filmwoche Berlin)
Bosiljka Schedlich (Geschäftsführerin südost Europa Kultur e.V.)
Dieter Scholz (Gewerkschafter)
Eberhard Schultz (Menschenrechtsanwalt)
Franziska Schwarzer (Verband für interkulturelle Arbeit Berlin/Brandenburg e. V.)
Nguyen Son Thach (Vereinigung der Vietnamesen in Berlin-Brandenburg)
Nihat Sorgeç (Geschäftsführer des Bildungswerks in Kreuzberg – BWK)
Jörg Steinert (Geschäftsführer Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg e. V.)
Umed Suhr (Awadani e. V. – Kurdisches Forum in Deutschland)
Azize Tank (ehemalige Integrationsbeauftragte Charlottenburg-Wilmersdorf)
Gabriele Gün Tank (Integrationsbeauftragte Tempelhof-Schöneberg, Migrationsausschuss IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen)
Roland Tremper (Stellvertretender Landesbezirksleiter ver.di Berlin-Brandenburg)
Hilmi Kaya Turan (Stellvertretender Bundesvorsitzender Türkische Gemeinde in Deutschland-TGD)
Tülay Usta (Vorsitzende des TEVBB – Türkischer Elternverein in Berlin-Brandenburg e.V.)
Peter Wagenknecht
Dr. Wolfgang Vortkamp
Karin Wüsten (Integrationsbeauftragte Bezirksamt Pankow)
Nuran Yiğit (Sprecherin Migrationsrat Berlin-Brandenburg-MRBB)
Mürtüz Yolcu (Schauspieler)
Ulrika Zabel
Prof. Bodo Zeuner (Politikwissenschaftler)

Buchvorstellung “Halbmondwahrheiten”

Buchvorstellung

Buchvorstellung Isabella Kroth
„Halbmondwahrheiten“
Isabella Kroths „Halbmondwahrheiten“ eröffnen eindrucksvolle Einblicke in die vermeintlich geschlossenen Lebenswelten türkischer Männer in Deutschland. In ihrem Buch setzen sich zwölf Lebensgeschichten türkisch-muslimischer Männer wie ein
Mosaik aus über 40 Jahren Integrationsgeschichte zusammen.
Die höchst unterschiedlichen Biografi en zeigen, wie komplex und vielschichtig die Lebenswirklichkeit der in Deutschland lebenden Zuwanderer ist. Gleiches gilt für ihre Probleme und Nöte: mangelnde Bildung, Arbeits- und Perspektivlosigkeit, Einsamkeit,
Gewalt in der Familie bis hin zur Zwangsheirat gehören ebenso dazu, wie die Last traditioneller Rollenmuster und rigider Ehrvorstellung.
Isabella Kroth schafft es, hinter die Kulissen dieser Männerwelten zu schauen und den Blick dafür zu schärfen, dass Männer nicht nur Täter, sondern durchaus auch Opfer der Gesellschaft sein können.
Gemeinsam mit der Autorin, dem Psychologen Kazim Erdogan und dem Erziehungswissenschaftler Ahmet Toprak möchten wir die Lebenswelten türkischer Männer erkunden.
Sie sind hierzu herzlich eingeladen.

Podiumsdiskussion

17. November 2010
18-20 Uhr
HS A
Ihnestraße 21, 14195 Berlin (U Thielplatz)

In der gegenwärtigen Zuwanderungsdebatte nimmt das Thema der Integration einen zentralen Stellenwert ein. Dabei überdeckt die Frage nach dem Wie einer gelungenen Integration allerdings etwaige Unzulänglichkeiten und Paradoxien des Konzeptes selbst. Was verbirgt sich dahinter, was für Annahmen sind damit verbunden? Welche anderen konzeptuellen und politischen Perspektiven gibt es? Geht es eher um Gleichstellung als um Integration, oder sollte vor allem über Rassismus gesprochen werden?

Es diskutieren:

– Safter Çınar: Sprecher des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg
– Birgit zur Nieden: Wiss. Mitarbeiterin am Lehrbereich Diversity and Social Conflict an der Humboldt Universität Berlin
– Eren Ünsal: Leiterin der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung

Moderation: Prof. Dr. Cilja Harders, Leiterin der Arbeitsstelle Politk des Vorderen Orient

Einladung zur Fachtagung

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir freuen uns, Sie ganz herzlich zu unserer diesjährigen
Fachtagung “Geschlossene Gesellschaft?! Rassistische Diskriminierung beim Zugang zu Gütern und Dienstleistungen”
am 15.11. um 13 Uhr einladen zu dürfen.

Wir bitten Sie, sich schriftlich unter adnb@tbb-berlin.de mit Namen, Kontaktdaten und Institution anzumelden. Telefonische Anmeldungen sind auch möglich unter 030 – 61 30 53 28.  
Über rege Weiterleitung an potentiell Interessierte würden wir uns sehr freuen. 
Mit freundlichen Grüßen

Das ADNB-Team

Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin
des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg
Tempelhofer Ufer 21
10963 Berlin
Tel: 030-61305328
Fax: 030-61304310
adnb@tbb-berlin.de
www.adnb.de

F A C H T A G U N G

Geschlossene Gesellschaft?!Rassistische Diskriminierung beim Zugang zu Gütern und Dienstleistungen15.11.201013 – 17:30 UhrAlte Feuerwache, Saal                                     

Axel-Springer-Str. 40/41, 10969 Berlin-Kreuzberg
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„Meine Jugend ist irgendwo vor den Türen der Diskotheken verloren gegangen!“ sagt ein junger türkeistämmiger Mann. Er ist keine Ausnahme. Dieses Schicksal teilen vor allem Männer, die aus rassistischen Gründen „draussen“ bleiben müssen, seien es Diskotheken oder auch Fitnessstudios: „Die Ausländerquote ist voll“, „die machen nur Ärger“, „die nehmen uns die Frauen weg“, „dann kommt die deutsche Kundschaft nicht mehr“. Dies sind nur einige der Aussagen, die vielen sehr bekannt sein müssten. Dabei sind es nicht nur Diskotheken, die Kunden und Kundinnen aus rassistischen Gründen diskriminieren, sondern auch Banken, Versicherungen, Gastronomie und Wohnungsmarkt, um hier einige Bereiche aus der Praxis zu benennen.
Der Zugang zu und Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen, die der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, ist ein facettenreicher Anwendungsbereich des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG). 4 Jahre nach dem Inkrafttreten des AGG steht dieser Anwendungsbereich des AGG eher im Schatten des arbeitsrechtlichen Diskriminierungsverbots. Diskriminierungen im Alltag werden von Betroffenen entweder als Normalität akzeptiert oder die Rechtsunsicherheit führt zu einer Resignation. Dies kann aufgrund der vergleichbar weniger gemeldeten Diskriminierungsfälle in unserer Beratungspraxis sowie der wenigen Rechtsprechungen festgehalten werden.
Für die Rechtsunsicherheit ist das AGG mit seinen diversen Ausnahmeklauseln und der Hierarchisierung von Merkmalen in diesem Anwendungsbereich zum hohen Maße selbst verantwortlich.  
In den Fachvorträgen und in dem darauffolgenden Dialog mit Expert_innen sollen die bisher nicht oder wenig bekannten rechtlichen Instrumentarien vorgestellt und auf ihre praktische Umsetzung überprüft werden. Dabei sollen Institutionen aus Berlin adressiert werden, die sowohl präventiv gegen Diskriminierung wirken, als auch handlungssicher intervenieren und die ihnen zur Verfügung stehenden Sanktionsmöglichkeiten im Sinne der Betroffenen einsetzen. Nur mit flankierenden Maßnahmen kann das AGG einen aktiven Beitrag zu einer diskriminierungsfreien Gesellschaft  leisten.