TBB-Delegiertenversammlung – 22.06.2025


Foto: Engin Kaban


Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Medienvertreter*innen, 
verehrte Mitglieder des TBB,
liebe Freundinnen und Freunde,

am 22.06.2025 hat in den Räumlichkeiten der IG Metall Berlin die ordentliche Delegiertenversammlung des TBB unter dem Motto “NIE WIEDER ’33” stattgefunden. 

 
Foto: Engin Kaban  

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Medienvertreter*innen, 
verehrte Mitglieder des TBB,
liebe Freundinnen und Freunde,

am 22.06.2025 hat in den Räumlichkeiten der IG Metall Berlin die ordentliche Delegiertenversammlung des TBB unter dem Motto “NIE WIEDER ’33” stattgefunden. 
    
 
Vorstandssprecherin Ayṣe Demir betonte in ihrer Begrüßungsrede, dass der TBB zwar seit fast 34 Jahren besteht und auf durchaus erfolgreiche Arbeit und politische Anerkennung zurückblicken kann, aber derzeit aufgrund des wachsenden Rechtsextremismus und des Alltagsrassismus die bisher schwierigste Phase seiner Existenz durchlebt. Nichtsdestotrotz sei keine Resignation angesagt, denn es gehe darum, die Demokratie zu verteidigen. Deshalb werde der Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung weiterhin Dauerthema beim TBB sein, dem wird uns mit vollem Einsatz widmen werden.

– Cansel Kızıltepe, Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung
– Katharina Senge, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Integration der Fraktion der CDU im AGH Berlin (in Abwesenheit verlesen)
– Orkan Özdemir, Sprecher für Antidiskriminierung, Integration und Kampf gegen Rechtsextremismus der Fraktion der SPD im AGH Berlin
– Jian Omar, Sprecher für Migration, Partizipation und Flucht der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im AGH Berlin
– Elif Eralp, stellvertretende Landesvorsitzende und stellvertretende Fraktionsvorsitzende sowie Sprecherin für Migration, Partizipation und Antidiskriminierung der Fraktion Die Linke im AGH Berlin
gingen in ihren Grußworten auf das Motto der Delegiertenversammlung „NIE WIEDER `33“ und damit auf den immer stärker werdenden Rechtsruck ein.  

Anschließend wurde Safter Çınar, langjähriger Vorstandssprecher des TBB für seinen unermüdlichen Einsatz für ein gleichberechtigtes Miteinander und sein Engagement sowohl beim TBB als auch in vielen anderen Organisationen geehrt.

Foto: Hüseyin İşlek

Im Nachmittagsteil wurden der Vorstands- und Finanzbericht vorgestellt. Der Vorstand wurde auf Empfehlung der Kassenprüfer*innen einstimmig entlastet.
Darüber hinaus hat die Delegiertenversammlung an einigen Stellen die Satzung geändert. Die Regeln der Beschlussfähigkeit der künftigen Delegiertenversammlungen wurden erleichtert sowie die Position des/der Ehrenvorsitzenden geschaffen.
Safter Çınar wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt.
 
Anschließend wurde der Vorstand gewählt: Prof. Dr. Zülfukar Çetin, Doğa Akyürek, Deniz Mustafa Schulze, Ümit Akyüz, Remzi Uyguner, Şemsi Bilgi und Ayşe Demir wurden in den Vorstand gewählt.
Als Kassenprüfer*innen wurden Mehmet Koç, Gülsüm Kaya-Müller und Kemal Büklü gewählt.

Der Vorstand hat dann in seiner konstituierenden Sitzung am 24.06. 2025 folgende Funktionsteilung vorgenommen:
Sprecher*innen: Prof. Dr. Zülfukar Çetin, Ayşe Demir, Doğa Akyürek

Kassenwart: Remzi Uyguner
Stellvertretender Kassenwart: Deniz Mustafa Schulze
Beisitzerin: Şemsi Bilgi
Beisitzer: Ümit Akyüz

v.l: Deniz Mustafa Schulze, Doğa Akyürek, Remzi Uyguner, Ayşe Demir, Ümit Akyüz, Şemsi Bilgi und Zülfukar Çetin
Foto: Engin Kaban
 
Der neue Vorstand wird zügig seine Arbeit aufnehmen, denn aktuell müssen wir alle Kräfte mobilisieren, damit sich keine schleichende Resignation und die „Normalisierung des Rassismus“ ausbreitet. So wie Rassismus leider Alltag geworden ist, muss auch der Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung ein Teil unseres Alltags sein.
 
Mit großer Unterstützung seiner Mitgliedsvereine sowie der Einzelmitglieder wird der TBB weiter ein Bollwerk gegen Rechtsextremismus sein, gleichzeitig die demokratischen Parteien immer wieder auffordern, auf Pauschalisierungen zu verzichten und auf eine nicht diskriminierende Sprache zu achten.

Neues TBB-Projekt Zero Waste Voices

Der TBB startet ein neues Multiplikator*innenprojekt zu nachhaltiger Abfallwirtschaft und Wertstoffrecycling, das durch die Stiftung Naturschutz Berlin (SNB) aus Mitteln des Förderfonds Trenntstadt Berlin gefördert wird. Gerne teilen wir hier die Pressemitteilung der SNB


Pressemitteilung

Zero Waste Voices: Viele Sprachen, viele Chancen

Neues Förderprojekt des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg (TBB) gestartet 

Am 1. Juni ist das Projekt „Zero Waste Voices – Vielsprachigkeit für Wertstoffrecycling“ des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg (TBB) gestartet. Das Projekt schult Multiplikator*innen, die Wissen zu Wertstoffrecycling, Abfallwirtschaft, Umweltschutz und Verbraucher*innenhandeln an vielsprachige Communities weitervermitteln. Erfahrungswerte aus Vorgängerprojekten des TBB zeigen, dass Zielgruppen aus migrantischen Berliner Communities über Multiplikator*innen deutlich besser für diese Themen sensibilisiert werden können. Mit einer sechsstelligen Summe, dem größten bisher vergebenen Fördervolumen, finanziert die Stiftung Naturschutz Berlin (SNB) das Projekt aus Mitteln des Förderfonds Trenntstadt Berlin.

Abfalltrennung und Abfallvermeidung: Das sind unumgängliche und komplexe Themen, die besonders in einer Großstadt, wo viele Menschen auf engem Raum leben, für alle organisiert und zugänglich gemacht werden müssen. Doch wenn Menschen aufgrund von Sprachbarrieren nicht richtig über die vielzähligen Möglichkeiten informiert werden können, scheitert an dieser Stelle die Umsetzung. Wie trenne ich Abfälle richtig? Wie geht Recycling? Was kann ich auf Wertstoffhöfen entsorgen und welche Informationsstellen gibt es für meine Fragen? Um für diese Themen Gehör zu finden, braucht es eine direktere Ansprache der Berliner*innen – idealerweise nicht nur auf Deutsch.

Der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg hat deshalb die „Zero Waste Voices“ entwickelt und ins Leben gerufen: Das Projekt soll engagierte Berliner*innen mit unterschiedlichen Sprachen und eigenen oder familiären Migrationsgeschichten zu Multiplikator*innen ausbilden, die innerhalb ihrer jeweiligen Communities über Abfalltrennung und -vermeidung sowie Wertstoffrecycling und weiteren naheliegenden Umweltthemen aufklären. Die SNB unterstützt das groß angelegte Projekt aus Mitteln des Förderfonds Trenntstadt Berlin.

„Wir alle sind Teil der Gesellschaft und können mitgestalten”

Wir sind sehr zuversichtlich, was die Wirkung von Zero Waste Voices angeht: Multiplikator*innenprojekte verankern nicht nur Fakten- und Handlungswissen in den Communities, sondern stärken auch die Motivation, sich mit einem Thema zu beschäftigen. Die Vernetzung unterschiedlicher Communities macht den Zielgruppen klar: Wir alle sind Teil der Gesellschaft und können mitgestalten wie diese aussieht – zum Beispiel nachhaltig und sauber durch Wertstoffrecycling!“,  sagt Ayşe Demir, Vorstandssprecherin des TBB.

„Mit der Unterstützung dieses Projektes sehen wir großes Potenzial, die hiermit fokussierte Zielgruppe zu den wichtigen Themen der richtigen Abfalltrennung und -vermeidung zu erreichen. Wir sind optimistisch, dass das Konzept der Multiplikator*innenschulung des TBB für die Zukunft der Berliner Kreislaufwirtschaft einen wichtigen Beitrag leisten wird“, sagt Franziska Voß, Abfallberaterin der Abteilung Kompetenzcenter Re-Use und im Team des Förderfonds Trenntstadt Berlin der BSR.


Schulung für acht verschiedene Sprachcommunities

Für mindestens acht verschiedensprachige Communities sollen durch das Projekt insgesamt 36 fortgebildete Personen zum Themengebiet Umweltschutz durch Abfallvermeidung und -trennung künftig zur Verfügung stehen. Gemeinsam erarbeiten sie hierfür zielgruppensensible Materialien und vermitteln ihre Inhalte mit niedrigschwelligen Informationsangeboten: Fakten etwa zu Abfallaufkommen in Privathaushalten, Recycling und Wertstoffkreisläufen, Ressourcenschonung, Umweltschutz, Umgang und Verwertung von nicht-recyclebaren Abfällen, Upcycling, Reparatur und Mehrfachnutzung, Methoden und Adressen für saubere Abfalltrennung.

Nach der Weiterbildung der Multiplikator*innen soll dieses Angebot Menschen erreichen, die an entsprechenden Veranstaltungen teilnehmen, das Erlernte in ihre Communities weitertragen und im Alltag verankern. 

Die Zielgruppe – Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte – kommt in der Regel bei Integrationskursen und Deutschkursen zum ersten Mal in Kontakt mit dem Thema Abfalltrennung in Deutschland. Das Projekt des TBB ermöglicht eine niedrigschwellige Direktansprache und vereinfacht die Überwindung von Sprachbarrieren. So wird die Selbstwirksamkeit für Recycling, das Schonen von Ressourcen, eine saubere Stadt und eine saubere Umwelt erfahrbar und leichter zugänglich gemacht“, sagt Annette Nawrath, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Naturschutz Berlin.

„Zero Waste Voices“ ist das von der SNB mit der bisher höchsten Summe geförderte Projekt, das der TBB nun innerhalb von 23 Monaten umsetzt. Es wird fortlaufend wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Der Verband baut dabei auf langjährige Erfahrung: Fünf vorherige TBB-Projekte in den Bereichen Umwelt-, Klima- und Verbraucher*innenschutz, zum Teil finanziert durch das Bundesumweltministerium, zeigten bereits, dass der Einsatz von Multiplikator*innen aus verschiedensprachigen Communities nicht nur die Aufmerksamkeit für ein Thema deutlich steigern kann, sondern auch die Motivation der Menschen aus diesen Communities, sich proaktiv damit zu beschäftigen.

Falls Sie über das Thema berichten möchten, können wir Ihnen den entsprechenden Kontakt vermitteln. Bitte wenden Sie sich hierfür an presse@stiftung-naturschutz.de

Der Förderfonds Trenntstadt Berlin wird aus Mitteln des Dualen Systems getragen und ist eine Initiative der Berliner Stadtreinigung (BSR) und ihrer Partner*innen. Die Stiftung Naturschutz Berlin ist hierbei für die Beratung der Antragssteller*innen, die Auszahlung der Mittel und die Verwendungsprüfung verantwortlich. Ziel des Fonds ist es, Projekte zu fördern und finanziell zu unterstützen, die einen Beitrag zur Vermeidung und Verringerung von Verpackungsmüll sowie zur korrekten Abfalltrennung leisten. Gesucht werden Akteur*innen mit innovativen Ansätzen, die Berliner*innen von der Abfallvermeidung und richtigen Trennung begeistern.

Über die Stiftung Naturschutz Berlin (SNB)
Naturschutz – Umweltbildung – Freiwilligendienste – Förderung, dafür steht die Stiftung Naturschutz Berlin. Die SNB ist eine gemeinnützige Stiftung, die 1981 vom Berliner Abgeordnetenhaus gegründet wurde. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem der Lange Tag der StadtNatur, die Stadtnatur-Ranger, der Naturschutzpreis, die Koordinierungsstellen Fauna und Florenschutz, der Umweltkalender. Die Stiftung wird von Geschäftsführer Stefan Richter geleitet und beschäftigt rund 130 Mitarbeiter*innen. Weitere Informationen unter www.stiftung-naturschutz.de.

Über den Türkischen Bund in Berlin-Brandenburg (TBB)
Der TBB ist ein überparteilicher, überkonfessioneller, demokratischer Dachverband von Organisationen und Einzelpersonen aus Berlin und Brandenburg. Als Migrant*innenorganisation vornehmlich türkeistämmiger Menschen setzt sich der TBB gemeinsam mit Verwaltungsinstitutionen und anderen Organisationen für die rechtliche, soziale und politische Gleichstellung und -behandlung von Menschen mit eigener oder familiärer Migrationserfahrung sowie für das friedliche Zusammenleben und solidarische Zusammenwirken aller Menschen in Berlin und Brandenburg ein. Der TBB ist ein erfahrener und Community-übergreifender Träger diverser, i.d.R. zuwendungsfinanzierter Projekte in den Bereichen Partizipation, Antidiskriminierung Umwelt- und Klimaschutz, Arbeitsmarktintegration, Freiwilligendienste und Verbraucher*innenschutz.

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Gemeinsame Pressemitteilung von TBB & EHB: 17 Mai – Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, Non-binary-, Trans- und Agenderfeindlichkeit – IDAHOBINTA+


IDAHOBINTA+ 2025: Solidarität mit queeren Geflüchteten ist nicht verhandelbar

Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, Non-binary-, Trans- und Agenderfeindlichkeit am 17. Mai. Gemeinsame Pressemeldung von dem Beauftragten für Diversität und Antidiskriminierung der EHB und dem Türkischen Bundes Berlin-Brandenburg (TBB)
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*Eine geflüchtete Transfrau wird bei ihrer Anhörung misgendert und unter dem falschen Geschlecht registriert. In der Folge muss sie ein Zimmer mit vier cis Männern teilen.

*Ein schwuler Geflüchteter ist auf „Survivor Sex“ angewiesen – eine verzweifelte Überlebensstrategie, die ihn kriminalisiert und sein Asylverfahren gefährden kann.

*Ein schwules Paar wird weder als Paar noch als Familie anerkannt. In der Gemeinschaftsunterkunft erleben sie Gewalt durch das Personal. Eine Beschwerde darüber kostet sie ihren Platz.

*TIN*-Geflüchtete werden weiterhin pathologisiert, psychiatrisiert und gezwungen, ihre Identität gegenüber Behörden zu „beweisen“ – Institutionen, die ihre Realität oft nicht anerkennen.

Am 17. Mai machen weltweit Menschen auf die Gewalt, Diskriminierung und Ausgrenzung aufmerksam, die queere Personen erfahren – im Alltag, in Institutionen und durch staatliche Strukturen.
Queere Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung sind dabei mehrfach betroffen: An der Schnittstelle von Rassismus, Queerfeindlichkeit und struktureller Unsichtbarkeit sind sie besonders vulnerabel. Ihre Stimmen dürfen nicht marginalisiert werden. Ihre Rechte sind nicht verhandelbar.

Unsere Antwort bleibt klar: Solidarität ohne Kompromisse. Sichtbarkeit für alle.
Gleiche Rechte – unabhängig von (zugeschriebener oder realer) Herkunft, Identität oder Aufenthaltsstatus.
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Die Fallbeispiele stammen aus der Studie: „LSBTIQ+ Geflüchtete in Berlin – Auf dem Weg zur Teilhabe. Eine qualitative Studie im Rahmen der Weiterentwicklung des Fachmonitorings des Gesamtkonzepts zur Integration und Partizipation Geflüchteter“ von Zülfukar Çetin (Beauftragter für Diversität und Antidiskriminierung der EHB und Vorstandssprecher des Türkischen Bundes Berlin-Brandenburg – TBB)
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Diese Erklärung wird gemeinsam vom Türkischen Bund Berlin-Brandenburg (TBB) und dem Beauftragten für Diversität und Antidiskriminierung der Evangelischen Hochschule Berlin (EHB) veröffentlicht.
Beide setzen sich dafür ein, queere Geflüchtete sichtbar zu machen und ihre Rechte konsequent zu stärken.

Pressemitteilung: TBB zur Koalitionsvereinbarung von CDU/CSU und SPD


Der mögliche Bundeskanzler Friedrich Merz begann seine Pressekonferenz mit dem Thema „Begrenzung der Migration“!

Dass Friedrich Merz mit dem Thema Migration gestartet hat, kann nur als Avance an die AfD verstanden werden, so der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg (TBB) in einer Presseerklärung.

Die Koalitionsvereinbarung zwischen CDU/CSU und SPD ist aus migrantischer Sicht in vielen Punkten zu kritisieren. Insbesondere ist es inakzeptabel, dass die Bekämpfung von Rassismus und hierbei des antimuslimischen Rassismus und des Antiziganismus keine Erwähnung findet.

Zu begrüßen ist, dass die Mehrstaatigkeit als Regelfall bei der Einbürgerung sowie die sanktionsfreie Übernahme einer weiteren Staatsbürgerschaft bestehen bleiben. Der TBB kritisiert aber nach wie vor, dass die Verschärfungen im geänderten Staatsangehörigkeitsrecht nicht zurückgenommen worden sind.

Zu begrüßen ist zudem die Einrichtung eines NSU-Dokumentationszentrums in Nürnberg. In diesem Zusammenhang erwartet der TBB weiterhin die lückenlose Aufklärung aller Hintergründe dieser Morde, insbesondere was die Verwicklungen staatlicher Stellen und die Freigabe aller amtlichen Dokumente sowie die immer noch ausstehenden Erklärungen der sogenannten „Pannen“ der Ermittlungsbehörden anbelangt.

Die vorgesehene AGG-Reform und die Neuauflage des „Nationalen Aktionsplans gegen Rassismus“ aufbauend auf einer wissenschaftsbasierten Rassismus-Definition sollten umgehend in Angriff genommen werden. Die AGG-Reform darf nicht wie zuletzt als Platzhalter dienen.

Zu kritisieren ist insbesondere die Aussetzung des Familiennachzugs zu subsidiär Schutzberechtigten für zwei Jahre. Hiermit wird nicht nur der grundgesetzlich verbriefte besondere Schutz der Familie ignoriert, sondern auch die Eingliederung dieser Personengruppe in unsere Gesellschaft erschwert.

Überdies darf die Erweiterung der Liste der sicheren Herkunftsstaaten nicht dazu führen, dass die Asylanerkennung für Angehörige dieser Staaten pauschal ausgeschlossen wird.

Scharfe Kritik übte der TBB an der vorgesehen massiven Verschärfung der Ausweisungskriterien. Natürlich müssten alle Straftaten, unabhängig davon, von wem sie begangen werden, bestraft werden. Dies sollte jedoch für nicht-Deutsche nicht zu einer Doppelbestrafung führen. Daher sollten auch straffällig gewordene Menschen mit Migrationsgeschichte in der Bundesrepublik das Recht haben, nach der Strafverbüßung in der Bundesrepublik zu bleiben.

Der TBB erwartet nun, dass in der neuen Bundesregierung auch Minister*innen und Staatssekretär*innen mit Menschen mit Migrationsgeschichte vertreten sind.

Der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg (TBB) gedenkt Burak Bektaş



Burak Bektaş wurde vor 13 Jahren – am 05.04.2012 – auf offener Straße von einem Unbekannten kaltblütig erschossen, seine Freunde Jamal und Alex lebensgefährlich verletzt.

„Diese grausame Tat geschah wenige Monate nach der unfreiwilligen Aufdeckung der Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrundes. Es gab keine Beziehung oder Kommunikation zwischen dem Mörder und den Opfern, also ist ein persönliches Motiv ausgeschlossen. Deshalb spricht vieles dafür, dass es sich hierbei um ein rassistisch motiviertes Verbrechen handelt“, sagte Ayşe Demir, Vorstandssprecherin des TBB.

Seit 13 Jahren setzen sich Buraks Familie, Freund*innen und Unterstützer*innen unermüdlich für eine Aufklärung ein. Seit 13 Jahren finden in Neukölln Bedrohungen, Anschläge und Morde statt. Zielschreibe dabei sind immer wieder migrantische, linke und antifaschistische Menschen.

„Der durch zivilgesellschaftlichen Druck und Protest eingesetzte parlamentarische Untersuchungsausschuss konnte bisher keine aufklärenden Hinweise liefern. Es zeigte sich jedoch durch den Untersuchungsausschuss, wie ungenügend die Ermittlungen sehr lange geführt wurden“, so Demir.

Fakt ist, dass die Ermittlungsbehörden das Verbrechen nicht von alleine aufklären werden.

Fakt ist aber auch, dass die Zivilgesellschaft keine Ruhe geben wird, bis der Mord an Burak Bektaş lückenlos aufgeklärt ist.

Bitte kommt alle zur Gedenk-Kundgebung „Findet den Mörder – Katili bulun“:

Samstag, 5. April 2025, 15:00 Uhr
Gedenkort Burak Bektaş
Rudower Straße / Möwenweg
12353 Berlin-Neukölln

Die Tatsache, dass der Gedenkort wiederholt mit Hakenkreuzen beschmiert wird, spricht deutlich dafür, dass das Ringen um eine Aufklärung des Mordes in rechten Kreisen wahrgenommen, abgelehnt und als Gefahr erkannt wird. Umso wichtiger ist es nun Präsenz zu zeigen: Aus Solidarität zu Burak Bektaşs Hinterbliebenen und von Diskriminierung Betroffenen, als Moment des Schulterschlusses zwischen Demokrat*innen und als Zeichen an Faschist*innen, dass wir uns nicht einschüchtern lassen oder ihrem Terror beugen werden.

Pressemitteilung: 8. März Internationaler Frauentag


“Frauentag in allen Bundesländern zum gesetzlichen Feiertag erklären!”

Die Vereinten Nationen erklärten 1975 den 8. März als Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden. Der Internationale Frauentag entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit um den Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen und die Emanzipation von Arbeiterinnen zu verwirklichen.

„Obwohl sich das soziale und politische Klima geändert hat, sind Frauen nach wie vor in prekären Arbeitsverhältnissen beschäftigt. Sie werden immer noch bei der Entlohnung für gleiche Arbeit benachteiligt und bei Beförderungen ungerecht behandelt. Darüber hinaus werden Frauen häufig gegen ihren Willen in prekären Arbeitsverhältnissen und in Teilzeit beschäftigt“, sagte Ayşe Demir, Vorstandssprecherin des TBB.

Angesichts der bestehenden Diskriminierung und der Tatsache, dass Gewalt gegen Frauen die häufigste Menschenrechtsverletzung in unserer Gesellschaft ist, sei es nicht hinnehmbar, dass Frauenrechte nur einmal im Jahr thematisiert werden oder dass Gewalt gegen Frauen oft erst dann in den Fokus der öffentlichen Diskussion gerät, wenn es für die betroffenen Frauen tödlich endet oder lebensbedrohlich wird.

„Darüber hinaus zeigen Studien immer wieder, dass Frauen sowie nicht-binäre Menschen nur in geringem Maße über Kampagnen und Initiativen zur Bekämpfung von Gewalt informiert sind“, so Demir weiter.

Diese Situation verdeutliche, dass die bestehenden Maßnahmen, trotz positiver Entwicklungen, unzureichend sind und erweitert werden müssen. Es sei notwendig, dass konkretere Schritte unternommen werden, um Frauen und nicht-binäre Menschen zu stärken und sie vor Gewalt zu schützen. Handlungsbedarf zur Prävention und Intervention sei gegeben. Das beinhalte unter anderem, die finanzielle Absicherung der hiesigen Angebote und Bekanntmachung und Ausweitung dieser Angebote.

„In Deutschland ist der 8. März bisher nur in zwei Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag: in Berlin und in Mecklenburg-Vorpommern. In allen anderen Bundesländern ist der Internationale Frauentag leider ein normaler Arbeitstag. Es wäre ein wichtiger Schritt für die Frauenrechte und damit richtungsweisend, wenn der Internationale Frauentag in allen Bundesländern zum gesetzlichen Feiertag erklärt wird“, so Demir abschließend.


Gemeinsame Pressemitteilung: Anlässlich des Internationalen Tags der Muttersprache am 21. Februar

Die GEW BERLIN, der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg und der kurdische Elternverein Yekmal fordern den Ausbau von Erstsprachenunterricht und Europaschulen



Anlässlich des Internationalen Tags der Muttersprache am 21. Februar fordern die GEW BERLIN, der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg und der Verein der Eltern aus Kurdistan in Deutschland – Yekmal e.V. einen deutlichen Ausbau von Unterrichtsangeboten in den von den Schüler*innen gesprochenen Erst- bzw. Familiensprachen. „Wir brauchen eine verlässliche Erfassung sowie ein klar geregeltes Verfahren zur Beantragung und Umsetzung von erstsprachlichem Unterricht“, forderte Gökhan Akgün, Vorsitzender der GEW BERLIN. Akgün konstatierte: „Obwohl es einen schulgesetzlichen Anspruch gibt, hakt es bei der Umsetzung. Andere Bundesländer bekommen das deutlich besser hin. In NRW wird Unterricht in 30 Sprachen angeboten, in Berlin sind es etwa 10. So kann es nicht bleiben.“  

Auch Ayşe Demir vom Türkischen Bund in Berlin-Brandenburg sprach sich für einen deutlichen Aufwuchs der Angebote aus: „Der Bedarf an erstsprachlichem Unterricht ist enorm. Mehrsprachigkeit gehört zu Berlin. Etwa die Hälfte der Berliner Bevölkerung hat einen transnationalen Bezug. Für Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Vorkenntnissen in ihren Erstsprachen braucht es ein flexibles Angebot an Erstsprachen- und bilingualem Unterricht. Die Förderung von Familiensprachen in allen Bildungsbereichen hat nachweislich positive Effekte. Die Sprachentwicklung wird verbessert. Die Kinder und ihre Familien fühlen sich wertgeschätzt. Hier wird viel Potenzial liegengelassen.

Neben dem erstsprachlichen Unterricht sollten auch die bilingualen Europaschulen ausgebaut werden“, forderte Günay Darici von Yekmal e.V. „Bei den Familien besteht ein großes Interesse für ein solches Angebot in weit mehr Sprachen wie zum Beispiel Arabisch, Kurdisch und Rumänisch.“ Bislang gibt es die bilingualen Europaschulen nur für 9 Sprachen. „Auch für neu zugewanderte Kinder und Jugendliche sollte eine gezielte Förderung der Erstsprachen regulär erfolgen“, so Darici.

Der GEW-Landesvorsitzende Akgün forderte zudem deutlich bessere Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte, die den Erstsprachenunterricht (ESU) erteilen: „Viele ESU-Lehrkräfte haben befristete Verträge, sind in Teilzeit beschäftigt und müssen an mehreren Schulen arbeiten. Für den weiteren Ausbau des Erstsprachenunterrichts sind gute Arbeitsbedingungen und ein deutlich besseres Gehalt essenziell.“ Ein weiteres Problem ist, dass der Erstsprachenunterricht nicht in den Stundenplan der Schüler*innen integriert wird. „Wenn sich die Kinder zwischen Spielen, Freizeit und Erstsprachenunterricht entscheiden müssen, hat der Erstsprachenunterricht einen schweren Stand“, so Akgün weiter.

Leider gibt es nach wie vor eine unterschiedliche Bewertung in Bezug auf Sprachen. Während Englisch und Französisch sehr anerkannt sind, erleben Menschen, die Kurdisch, Türkisch, Arabisch, Romanes oder Wolof sprechen, nicht immer eine Wertschätzung ihrer Mehrsprachigkeit“, kritisierte Demir vom Türkischen Bund in Berlin-Brandenburg. „Eine Diskriminierung und Ungleichbehandlung ist nicht hinnehmbar. Alle Kinder und Familien sollten mit ihren Ressourcen gesehen werden und eine Unterstützung in der Förderung ihrer Sprachen erhalten. Die sprachliche Vielfalt gilt es in allen Bildungsbereichen anzuerkennen und zu fördern!

Neben den schulischen Angeboten braucht es eine durchgängige Förderung der Mehrsprachigkeit von Anfang an. Die frühen Jahre sind prägend für die sprachliche Entwicklung“, ergänzte Darici von Yekmal e.V. „Deshalb braucht es schon im Kita-Bereich eine systematische Förderung der Mehrsprachigkeit, klare Konzepte und dafür ausgebildetes Personal. Nur wenn Kinder von Anfang an die Möglichkeit haben, ihre Erstsprachen bewusst weiterzuentwickeln, können sie auch im späteren schulischen Kontext davon profitieren.

Pressemitteilung: 5 Jahre nach dem Mordanschlag in Hanau: Rassismus wird zunehmend salonfähig

Der TBB gedenkt den neun Menschen, die vor fünf Jahren – am 19. Februar 2020 – in Hanau einem rassistischen Mordanschlag zum Opfer fielen. Neun Menschen wurden aus rassistischen Gründen grausam aus dem Leben gerissen, viele weitere sind betroffen, verunsichert und traumatisiert zurückgeblieben.

Der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg (TBB) verurteilt selbstverständlich jede Art von Gewalt, ob aus rassistischen Gründen oder „im Namen einer Religion“.

Allerdings werden Terroranschläge die vermeintlich „im Namen einer Religion“ verübt werden dazu instrumentalisiert, gegen Menschen mit Migrationshintergrund und muslimischen Glaubens zu hetzen.

Dieser Rassismus rückt immer mehr in die Mitte der Gesellschaft und in die Parlamente.

Der TBB begrüßt, dass in den letzten Wochen Zehntausende gegen Rassismus und rassistische Gewalt auf die Straße gegangen sind. Doch verfolgt der TBB mit großer Sorge, dass durch pauschalisierte Anschuldigungen von Menschen mit Migrationshintergrund durch Teile aus der Mitte der Gesellschaft dem Rassismus -gewollt oder ungewollt- Vorschub geleistet wird.

Insbesondere der alltägliche Rassismus nimmt zu: Menschen, die als Migrant*innen oder muslimischen Glaubens identifiziert werden, werden auf der Straße, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Nachbarschaften, beim Einkaufen rassistisch angepöbelt.

Der TBB fordert alle demokratischen Parteien auf, auf Pauschalisierungen zu verzichten und auf eine nicht diskriminierende Sprache zu achten.

Den Hinterbliebenen der in Hanau vor fünf Jahren Ermordeten bekundet der TBB sein tiefes Beileid und seine volle Solidarität.

In Gedenken an Ferhat Unvar, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz und Kaloyan Velkov…


Berlin Polyphon launcht Kampagne #GesellschaftfürALLE


Der TBB engagiert sich aktiv im Berliner Bündnis Berlin Polyphon.


– Kampagne #GesellschaftfürALLE startet: Social Media, Fotos und Videos
– Postwurfsendung mit Wahlaufruf
– Event am Mo., den 17.2.2025 um 19 Uhr in der KulturMarktHalle / Prenzlauer Berg

Berlin Polyphon launcht Kampagne #GesellschaftfürALLE

Zur Bundestagswahl und darüber hinaus startet das Bündnis Berlin Polyphon, das aus über 50 Berliner Migrant*innen-Organisationen, Vereinen und Dachverbänden besteht, heute die Kampagne #GesellschaftfürALLE. Im Fokus steht die konstruktive Vision einer Gesellschaft, in der alle teilhaben und mitbestimmen können. Eine Gesellschaft, in der die demokratischen Ideen des Grundgesetzes und der Menschenrechte auch wirklich alle Menschen in Deutschland schützen. Dieses Ziel scheint in der momentanen Diskurslage in weiter Ferne. Stattdessen wird sich täglich überboten in einem Wettbewerb, wer noch mehr Grundrechte abbauen will und welche Partei am meisten Menschen abschiebt.

Als Berlin Polyphon sind wir überzeugt davon, dass eine ausschließlich auf diesen Diskurs reagierende Haltung nicht reicht. Wir müssen die Frage diskutieren, in welcher Gesellschaft wir leben wollen. Und wir beantworten diese Frage auch: In einer #GesellschaftfürALLE. Alle Menschen haben ein Recht auf Teilhabe, auf rechtliche Sicherheit, auf ein würdevolles Leben.

Am heutigen Mittwoch, 12.2.2025, startet auf den Social-Media-Kanälen von Berlin Polyphon und der beteiligten Träger die Kampagne online. Sie ist partizipativ angelegt, über die Hashtags oder auch die zur Verfügung gestellten Foto-Vorlagen können sich alle Interessierten beteiligen und ebenfalls zu Wort melden, Videos sind natürlich genauso gut möglich.

Rachel Nangally, eine der Sprecherinnen von Berlin Polyphon, erklärt zu der Kampagne: „Allein in Berlin werden eine Million Menschen ohne Staatsbürgerschaft von der Wahl ausgeschlossen, obwohl sie ganz selbstverständlich Steuern zahlen müssen und sich in etlichen Fällen für die Gesellschaft engagieren. Das ist nicht demokratisch.“

Hamid Nowzari, ein weiterer Sprecher ergänzt: „Nicht nur rechtsradikale Parteien sind an der Diskursverschiebung beteiligt. Auch die “demokratische Mitte” hat sich der Hetze gegen Migration, also dem Rassismus angenähert und versucht mitunter sogar, die Parteien rechts außen dabei noch zu übertrumpfen.“

Ab Samstag, 15.2., werden als Teil der Kampagne 52.000 Flyer mit einem Wahlaufruf und allgemeinen Informationen zur Wahl in Berliner Haushalten eingeworfen.

Am Montag, 17.2. um 19 Uhr, findet in der KulturMarktHalle Berlin das abendliche, kostenlose Event der Kampagne statt. Es wird Livemusik und ein Panel zur Kampagne geben. Weitere Informationen folgen.

Kontakt: David Häußer +49 176 1541 9097
david.haeusser@polyphon.berlin

Website: polyphon.berlin
instagram.com/polyphon.berlin

Pressemitteilung: Der Name Hatun Sürücü steht seit 20 Jahren für den Kampf einer Frau um ein selbstbestimmtes Leben!



Hatun Sürücü (23) wurde vor 20 Jahren – am 7. Februar 2005 – in Tempelhof (Berlin) von ihrem jüngeren Bruder im Auftrag der Familie kaltblütig ermordet.

„Hatun Sürücü wurde ermordet, weil sie selbstbestimmt und frei leben wollte. Der Name Hatun Sürücü steht seit 20 Jahren für den Kampf einer Frau um ein selbstbestimmtes Leben“, sagte Ayşe Demir, Vorstandssprecherin des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg (TBB).

Gewalt gegen Frauen sei weltweit und auch bundesweit die häufigste Menschenrechtsverletzung. Fast jeden Tag werde in Deutschland ein Femizid begangen, alle drei Minuten erlebe eine Frau oder ein Mädchen in Deutschland häusliche Gewalt. „Dennoch wird darüber erst debattiert, wenn es dramatisch oder tödlich für die betroffene Frau endet. Frauen können ihrem Schicksal aber nur rechtzeitig entkommen, wenn sie auch rechtzeitig Unterstützung erhalten“, so Demir weiter.

Der TBB forderte daher erneut, die bestehenden Angebote zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen besser bekannt zu machen, finanziell abzusichern und vor allem auszubauen.