Lesung beim TBB mit Zülfukar Çetin

Am 1. September 2012 hat Zülfukar Çetin im Rahmen der Woche der Sprache und des Lesens aus seinem Buch „Homophobie und Islamophobie“ gelesen.

Der Vortrag basiert auf seiner Dissertationsarbeit „Homophobie und Islamophobie. Intersektionale Diskriminierungen am Beispiel binationaler schwuler Paare in Berlin “ und handelt von homophoben, rassistischen und sozialen Diskriminierungen, denen muslimische Schwule in Berlin ausgesetzt sind.

Die Ergebnisse dieser Arbeit gründen auf biographisch-narrative Interviews mit insgesamt 15 schwulen Männern, die in einer binationalen Partnerschaft leben. Anhand der Interviewanalyse zeigte Zülfukar Çetin, wie die Diskriminierungen eng mit Identitätspolitiken, Essentialisierungstrategien, Marginalisierung sowie Differenzierung verbunden sind.

In der Lesung ist Zülfukar Çetin auf die Verwobenheit von Heteronormativität und Rassismus sowohl theoretisch als auch empirisch eingegangen. Ein Schwerpunkt lag vor allem auf die Heteronormalisierung und Orientalisierung der homosexuellen Männer, die sich als „Ausländer“ bezeichnen oder die als „Ausländer“ angesehen werden.  Hier wurde deutlicher, dass „ausländische oder als ausländisch“ angesehene Schwule in der West-Berliner Schwulen Szene  durch Heteronormalisierung und Orientalisierung so genannter „positiver Diskriminierung“ ausgesetzt sind.

Abschließend hat Zülfukar Çetin Interviewauszüge aus seinem Buch gelesen. Hier handelte es sich um Berichte über Diskriminierungserfahrungen mit Homophobie, Rassismus, Sozialen Benachteiligung und Mehrfachdiskriminierung, womit die Interviewten in ihrer Lebensgeschichte und in ihrem Leben konfrontiert sind.