Vor drei Jahren, am 19.02.2020 ermordete ein Rechtsterrorist in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven. Im Gedenken an die Opfer ruft der TBB Politik, Sicherheitsbehörden und die Gesellschaft in Deutschland zu entschlossenem Handeln gegen rechte Gewalt auf.
„Hanau ist nicht nur ein furchtbares Ereignis unserer jüngsten Vergangenheit und ein schrecklicher Einschnitt für die Hinterbliebenen der Ermordeten. Die Tat ist zum Symbol für die anhaltende rassistische Gewalt in Deutschland geworden“, so Ayşe Demir, Vorstandssprecherin des TBB. „In der Gesellschaft hat der Anschlag unzählige Leute solidarisiert und gegen Rassismus und Rechtsextremismus mobilisiert. Das ist wichtig, aber kann nicht alles sein.“
Es sei an der Politik und den Sicherheitsbehörden, entschlossen Maßnahmen gegen rechte Gewalt und den strukturellen Rassismus, der die Gesellschaft auf allen Ebenen durchzieht, zu ergreifen.
Trotz des erschütternden Charakters der Tat sei Hanau leider kein Einzelfall: Die Opfer stünden in einer langen Reihe von in Deutschland aus rassistischen Motiven ermordeter Menschen. Diese Gewalt verstehe der TBB jedoch als die Spitze des Eisbergs, denn rassistische Ressentiments und die Verschiebung der Grenzen des salonfähig Sagbaren in Politik und Gesellschaft bildeten die Grundlagen für solche Exzesse. Dabei gehe es nicht um Redeverbote und ‚Cancel Culture‘, sondern um die Sichtbarkeit des Widerstands der Vielen gegen ethisch unhaltbare Randpositionen, die die ideologische Basis für Gewalttaten schaffen, so Demir weiter.
„Erst wenn verstanden wird, dass Rassismus nicht erst dann ein Problem ist, wenn Rechtsextremist*innen zu Gewalt greifen, können wir den dringend nötigen Wandel herbeiführen“, erklärte der TBB abschließend.
Der TBB bekundet den Hinterbliebenen der in Hanau vor drei Jahren Ermordeten sein tiefes Beileid und seine volle Solidarität.
In Gedenken an Ferhat Unvar, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz und Kaloyan Velkov…