Antidiskriminierungsreport Berlin 2006 bis 2008

PK_ADNB_1

Anlässlich des  6-jährige Bestehen des Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin des TBB (ADNB des TBB) wurde der

„Antidiskriminierungsreport Berlin 2006 – 2008: Diskriminiert? Kennen Sie Ihre Rechte?“

vorgestellt, eine Dokumentation über die Arbeit der „Beratungsstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung“, die speziell von rassistischer und ethnischer Diskriminierung Betroffene berät und unterstützt.
In dem Report werden die Grundlagen der Antidiskriminierungsberatung, die in der Beratungsstelle in den letzten 3 Jahren gesammelten Erfahrungen und Diskriminierungsmeldungen dargestellt. Zudem werden die ersten fünf Diskriminierungsbereiche mit Fallbeispielen erläutert. In einem weiteren Kapitel werden nützliche Informationen für Handlungsstrategien gegen Diskriminierung vorgestellt.

Die wichtigsten Informationen auf einem Blick:

– Seit der Gründung im Juni 2003 hat die Beratungsstelle insgesamt 323 Diskriminierungsfälle für Berlin mit 391 Betroffenen dokumentiert. Der Zeitraum 2006 – 2008 verzeichnet eine Verdreifachung der gemeldeten Diskriminierungsfälle in Berlin.

– An erster Stelle der Diskriminierungsbereiche steht „Diskriminierung am Arbeitsplatz, bei der Arbeits- und Ausbildungsplatzsuche“, gefolgt von „Diskriminierung beim Zugang zu Gütern und Dienstleistungen, wie z.B. Wohnungsmarkt, Diskotheken, Fitnessstudios“.

– Der Kenntnisstand von Betroffenen rassistischer Diskriminierung über ihre Rechte und Möglichkeiten ist spärlich. Laut einer Umfrage des ADNB des TBB fühlten sich nur 16 % über Ihre Rechte ausreichend informiert. Über die Hälfte der Befragten wussten bspw. nicht über die Existenz des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG), das 2006 in Kraft getreten ist.

Von repräsentativen Zahlen könne allerdings nicht gesprochen werden. „Unsere dokumentierten Fälle sind nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Diskriminierungsalltag von People of Color und Migrant_innen. Wir gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.“, sagte Nuran Yiğit, Projektleiterin des ADNB des TBB. „Wer nichts weiß, kann auch nicht handeln! Eine Verbreitung des Wissens um Rechte und Beratungsstellen unter den Betroffenen ist ein relevanter Faktor bei der Bekämpfung von rassistischer Diskriminierung“, so der Vorstandssprecher des TBB, Safter Çınar, ergänzend.

Weitere Informationen zum Report und dem ADNB des TBB unter: www.adnb.de
Kontakt: Nuran Yiğit, Projektleiterin ADNB des TBB, Tel: 030/61305328, nuran.yigit@tbb-berlin.de