27.10.2022
Nach der Begrüßung im Konferenzraum des TBB führten Stefan Hölscher (Projektleitung) und Anne-Sophie Rink (Projektkoordination) die Multiplikator*innen zunächst ins Projekt ein. Sie betonten das Anliegen von KliK, gemeinsam mit ihnen, Umweltverbänden und Forschungseinrichtungen im Stadtraum von Berlin lokale Lösungsansätze für die globale Klimakrise zu entwickeln und hierbei die konkreten Lebensrealitäten unterschiedlicher Bürger*innen und Communities zu berücksichtigen. Im Zentrum des auf zwei Jahre angelegten Projekts stehen die gemeinsame Generierung von nachhaltigem Erfahrungs- und Handlungswissen sowie die Entwicklung alltagspraktischer Lösungsansätze anhand der Frage „Was können wir tun?“. Die zwischen November 2022 und April 2024 geplanten Workshops mit anschließenden Netzwerktreffen orientieren sich thematisch an sechs Modulen:
- Grundlagen: Klimawandel, Klimaschutz, Klimagerechtigkeit
- Klimabewusster Haushalt (Energie, Müllentsorgung, Chemikalien)
- Nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung (Permakultur, saisonale und regionale Lebensmittel)
- Natur im Kiez (urbane Auswirkungen des Klimawandels, Artenvielfalt, Urban Gardening)
- Nachhaltiger Konsum (Ressourcen sparen, Reparieren statt Wegwerfen, Fair Trade)
- Verkehrswende und nachhaltige Mobilität (öffentlicher Verkehr, Car- und Bike-Sharing)
Hölscher und Rink wiesen darauf hin, dass ihnen die Idee des mit- und voneinander Lernens besonders am Herzen liegt. Niemand „besitzt“ Wissen, sondern Wissen wird in praktischen Zusammenhängen ebenso hergestellt wie geteilt. Zwischen den insgesamt zwölf angedachten Workshops sollen die Multiplikator*innen das dort generierte Handlungs- und Erfahrungswissen in ihren Vereinen an die jeweiligen Communities weitergeben. Im Sommer 2024 wird es einen öffentlichen Fachtag geben, der einerseits auf Vorträgen und Panels von Expert*innen aus Umweltverbänden und Forschungseinrichtungen und andererseits auf Inputs der Multiplikator*innen basiert. Obwohl in den letzten Monaten bereits ein Pool an möglichen Kooperationspartner*innen von KliK erstellt wurde, sind die Organisator*innen des Projekts offen für Anregungen und Inputs vonseiten aller Mitwirkenden.
Im Anschluss an die Einführung gab es im Rahmen einer Vorstellungsrunde die Gelegenheit, sich untereinander vorzustellen und im Gespräch näher kennenzulernen. Folgende Fragen standen dabei im Vordergrund: „Wer bin ich? Aus welchem Vereinskontext komme ich? Warum nehme ich an KliK teil? Was erwarte ich von dem Projekt?“Danach verkündeten die Organisator*innen des Projekts, dass im ersten Quartal 2023 Visitenkarten erstellt werden sollen, die neben Namen und Kontaktdaten jeweils die Bezeichnung „Klimabotschafter*in“ in den jeweiligen Herkunftssprachen der Multiplikator*innen enthalten. So sollen die Mitwirkenden von KliK im kommenden Jahr dabei unterstützt werden, sich in ihren Vereinen und Communities als Ansprechpersonen für Klimathemen zu etablieren.
Außerdem wurde in der Runde besprochen, wie zukünftig mit Öffentlichkeitsarbeit zu verfahren sei und festgelegt, dass nach jedem erfolgten Workshop auf der Projektseite von KliK ein kurzer Bericht, der wichtige Inhalte und die jeweils destillierten alltagspraktischen Lösungsansätze bzgl. einzelner Module zusammenfasst, sowie eine Auswahl an Fotos und Audioaufnahmen veröffentlicht werden. Des Weiteren erklärten Hölscher und Rink, dass zukünftig auch die Multiplikator*innen von KliK mit kurzen Angaben zur Person, zum jeweiligen Vereinskontext sowie einem selbst gewählten (Portrait-)Foto auf der Projektseite sichtbar sein sollen.
Im letzten Teil des Auftakttreffens haben wir zwei Filmbeiträge zur Klimakrise gesichtet und uns darüber ausgetauscht. Zunächst stiegen wir mit Der Klimawandel hat längst begonnen (arte, 2020) auf globaler Ebene ins Thema ein, indem wir uns verschiedenen, geographisch spezifisch situierten, Perspektiven widmeten, um uns danach anhand von Was hat der Kolonialismus mit der Klimakrise zu tun? (taz, 2020) eher lokalen Fragen und dem Zusammenhang ökologischer und gesellschaftspolitischer Probleme zu widmen. Bevor das Auftakttreffen von KliK in loser Runde ausklang, verwiesen die Organisator*innen noch auf einen im Internet abrufbaren Vortrag mit dem Titel Das Anthropozän und die Geschichte des Wissens von Jürgen Renn (ARD alpha, Campus Talks, 2022), der die in den kommenden zwölf Workshops behandelten Themenkomplexe und Module aus wissenschaftshistorischer Perspektive in den Blick nimmt.
Nachdem wir uns in lockerer Runde kennengelernt haben, freuen wir uns nun umso mehr auf den ersten Workshop beim NABU-Landesverband Berlin in Pankow sowie im dortigen Bürgerpark zum Thema „Ökologie und Naturschutz in der Stadt“ am 4.11.2022.