8. März Internationaler Frauentag – 8 Mart Uluslararası Kadınlar Günü

Pressemitteilung: 07.03.2024

(Türkçe metin aşağıda yer almaktadır.)

Anlässlich des Internationalen Frauentags erklärt der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg (TBB) und der Türkische Frauenverein Berlin (BTKB):

Der Internationale Frauentag entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit um den Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen und die Emanzipation von Arbeiterinnen zu verwirklichen. Die Vereinten Nationen erklärten 1975 den 8. März als Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden.

Mehr als ein Jahrhundert später, im 21. Jahrhundert, sind Frauen in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens – von der Arbeit bis zum Privatleben – immer noch Benachteiligungen ausgesetzt.

Auch heute noch sind Frauen unter prekären Arbeitsbedingungen tätig: Sie erhalten nicht den gleichen Lohn für gleiche Arbeit und werden bei Beförderungen ungerechtfertigt behandelt. Frauen werden gegen ihren Willen in prekären Arbeitsverhältnissen und Teilzeitarbeit beschäftigt. Diese Situation zeigt, dass – trotz positiver Entwicklungen – die bestehenden Maßnahmen unzureichend sind und erweitert werden müssen.

Angesichts dieser Diskriminierung und der Tatsache, dass Gewalt gegen Frauen die häufigste Menschenrechtsverletzung in unserer Gesellschaft ist, ist es inakzeptabel, sich nur einmal im Jahr der Rechte der Frauen zu besinnen, und dies auch nur oberflächlich, d.h. um es abgehakt zu haben! Es ist auch inakzeptabel, den Tag der Frauenrechte als eine Geste an Frauen zu verstehen.

Deshalb müssen konkretere Maßnahmen ergriffen werden, um Frauen zu stärken und sie vor Gewalt zu schützen. Es sind Maßnahmen zur Prävention und Intervention erforderlich. Dazu gehören unter anderem die finanzielle Absicherung von Beratungsangeboten und die Bekanntmachung und Verbreitung dieser Angebote.

Und vor allem müssen wir gemeinsam gegen diese Benachteiligung und Diskriminierung vorgehen. Denn das ist ein gemeinsames Problem aller Akteur*innen: Politik, Gesellschaft und Wirtschaft.

Ayşe Demir                                                                Şemsi Bilgi                             

Türkischer Bund in Berlin-Brandenburg              Türkischer Frauenverein Berlin


8 Mart Uluslararası Kadınlar Günü

Basın Açıklaması: 07.03.2024

Uluslararası Kadınlar Günü nedeniyle Berlin-Brandenburg Türkiye Toplumu (TBB) ve Berlin Türkiye Kadınlar Birliği (BTKB) ortak bir açıklama yaptılar:

Uluslararası Kadınlar günü Birinci Dünya Savaşı yıllarında sosyalist kuruluşların girişimi sonucu eşit haklar, kadınlara seçme ve seçilme hakkı ve emekçi kadınların özgürlüğü mücadelesinde oluşmuştu. Birleşmiş Milletler 1975 yılında 8 Mart’ı “Kadın Hakları ve Dünya Barışı günü” olarak ilan etmiştir.

Aradan bir asırdan fazla geçmesine rağmen 21ci yüzyılda kadınlar hala toplumsal yaşamın birçok alanında – iş ortamından özel hayata kadar – ayrımcılığa uğramaktadırlar.

Kadınlar, günümüzde hala zor koşullarda çalışmaktadırlar: Eşit işe eşit ücret alamamakta ve terfilerde haksızlığa uğramaktadırlar. Kadınlar güvencesiz iş anlaşmaları ile ve istekleri dışında yarım gün işlerde çalıştırılmaktadır. Bu durum -olumlu gelişmelere rağmen- göstermektedir ki, var olan teşvik önlemleri yetersiz kalmaktadır ve geliştirilmelidir.

Bu ayrımcılık karşısında ve kadına karşı şiddetin yaşadığımız toplumda görülen en fazla insan hakları ihlali olduğu göz önüne alındığında, kadın haklarını sadece yılda bir defa hatırlamak, bunu da üstünkörü bir biçimde yapmak yani laf olsun diye hatırlamak kabul edilemez! Kadın Hakları Günü saptırılıp kadınlara sunulmuş bir armağan gibi ele alınması zaten hiç kabul edilemez.

Bu nedenle kadınların güçlendirilmesi ve şiddetten korunması için daha somut tedbirlerin alınması gerekmektedir. Önlemek ve müdahale etmek için eyleme ihtiyaç vardır. Buna, diğer hususların yanı sıra, yerel hizmetler için mali güvence sağlanması ve bu hizmetlerin duyurulması ve yaygınlaştırılması da dâhildir.

Ve en önemlisi, bu tür ayrımcılığa ve dışlanmaya karşı birlikte tavır almamız gerekiyor. Çünkü bu, siyaseti, toplumu ve ekonomiyi yani tüm aktörleri ilgilendiren bir sorundur.

Ayşe Demir                                                                Şemsi Bilgi                             

Berlin-Brandenburg Türkiye Toplumu                  Berlin Türkiye Kadınlar Birliği

Die Antragsphase für Kaleidoskop2024 ist eröffnet!


Ab sofort können wieder Anträge im Rahmen der Mini- und Midiprojektfinanzierung für das Jahr 2024 im Rahmen von Kaleidoskop gestellt werden! Kaleidoskop2024 – Zivilgesellschaft in Bewegung wird auch in 2024 durch die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung“ (kurz: SenASGIVA) gefördert und vom Türkischen Bund in Berlin-Brandenburg (TBB) realisiert.

Mit dem Programm Kaleidoskop2024 werden Projektmittel anhand einer öffentlichen Ausschreibung an ehrenamtliche agierende Geflüchteteninitiativen, Personen mit Flucht und/oder Migrationserfahrung, Migrant*innenorganisationen und engagierte Einzelpersonen weitergeleitet. Die Projektfinanzierungen sollen besonders dezentral agierende, lokal fokussierte und selbst-initiierte Projekte erreichen und somit migrantisches (selbst-)organisiertes ehrenamtliches Engagement zu stärken. Das Verfahren ist offen für partizipations- und migrationsbezogenen Projekte mit Ehrenamtsbeteiligung. Die Projektideen sollten Begegnung, informelles Lernen und/oder Digitalisierung als Aspekte beinhalten.
 
Das Programm von Kaleidoskop dient in erster Line der Lernerfahrung für Projektinitiator*innen mit wenig Vorerfahrung in der Projektumsetzung. Sie können nicht nur eine Finanzierung, sondern auch Schulungen zur Antragsstellung, zu Förderungen im Allgemeinen und zur gelungenen Projektdurchführung erhalten, umso zukünftig fit in der Antragsstellung und Durchführung zu sein.

Miniprojekte können im Zeitraum April – Juni sowie Juli – Oktober stattfinden und mit 500 – 3000 Euro gefördert werden.

Midiprojekte finden im Zeitraum April bis Oktober statt und können mit 5000 – 10.000 Euro gefördert werden.

Antragssteller*innen wird dringend empfohlen, an unserer Schulung am 12.03.2024 von 16:00 Uhr bis 17:30 teilzunehmen, um so eine vollständige Antragsstellung sicherzustellen. Die Schulungen zur Antragsstellung sowie für geförderte Projekte vermitteln praxisnahe und nachhaltige Lernerfahrungen und begleiten die Projekte von der Antragstellung bis zum Projektabschluss. Für Anmeldungen zu unserer Antragsschulung und Fragen zum Kaleidoskop-Förderprogramm schreiben Sie bitte eine E-Mail an kaleidoskop@tbb-berlin.de.
 
Die Frist zur Antragsstellung ist der 28.03.2024.

Das Antragsdokument können Sie hier herunterladen.
Informationen zum Programm und zur Antragsstellung können Sie auf Deutsch oder Englisch herunterladen.
Mit dem Antrag ist unbedingt ein entsprechender Finanzierungsplan einzureichen. Eine Vorlage dazu finden Sie hier:

Jury: Die Entscheidung über die Projektfinanzierungen trifft eine unabhängige Jury bestehend aus Migrant*innenorganisationen, ehemaligen Projektinitiator*innen und Vertreter*innen der bezirklichen Beiräte für Partizipation und Integration.


Besuch von Bettina Jarasch beim TBB


Wir haben uns sehr über den Besuch von Bettina Jarasch, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus in Berlin gefreut. In einem intensiven Gespräch haben wir über den immer stärker werdenden Rechtsrucks in Berlin und bundesweit sowie über mögliche Strategien zur Bekämpfung von Rassismus und Rechtsextremismus ausgetauscht.

Unsere neuen Mitgliedsvereine: “Gönülden Gönüllere Şiir ve Müzik Grubu Berlin e.V. – Vom Herzen zu Herzen e.V.” und “Berlin Eski Dostları Türk Müziği Derneği e.V.”


Bei unserer ersten Sitzung des Vertreter:innenrats in diesem Jahr wurden “Gönülden Gönüllere Şiir ve Müzik Grubu Berlin e.V. – Vom Herzen zu Herzen e.V.” und “Berlin Eski Dostları Türk Müziği Derneği e.V.” einstimmig als Mitgliedvereine aufgenommen. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit und sagen an dieser Stelle „Herzlich willkommen in der TBB-Familie“.

Zu den neuen Mitgliedvereinen:

Gönülden Gönüllere Şiir ve Müzik Grubu Berlin e.V

Şiire ve müziğe gönül vermiş Berlin’lilerin 2010 yılında kurduğu, amatör bir ruhla çalışan bir koro derneğidir. Dernek, sanatsal etkinlikler çerçevesinde her yıl yerel amatör sanatçıların katılımı ile konserler düzenlemektedir. Ağırlıklı olarak Türk Halk Müziği, Fantezi Müzik ve Özgün Müzik tarzlarında çalışan koro, Tiyatrom, Atze Musiktheater, Otto Braun Saal gibi kentin güzide mekanlarında konserler vermektedir.

Çalışmalar Potsdamer Strasse 172 c-d, 10789 Berlin adresindeki KaffeeKlatsch Komşuluk Merkezi’nde düzenli olarak devam etmektedir.

İletişim: ggmgb@web.de
Telefon: 0157 71 81 56 35 (Şahin Yücel)


Vom Herzen zu Herzen e.V.

Der Chorverein, der 2010 von Berlinern, die sich der Poesie und Musik verschrieben haben, gegründet wurde, arbeitet mit einem Amateurgeist. Im Rahmen künstlerischer Aktivitäten veranstaltet der Verein jedes Jahr Konzerte unter Beteiligung lokaler Künstler. Der Chor, der hauptsächlich in den Stilrichtungen türkische Volksmusik, Fantasiemusik und Originalmusik arbeitet, gibt Konzerte in den angesehensten Veranstaltungsorten der Stadt wie Tiyatrom, Atze Musiktheater und Otto Braun Saal.

Die Proben werden regelmäßig im Nachbarschaftstreff KaffeeKlatsch in der Potsdamer Straße 172 c-d, 10789 Berlin regelmäßig weitergeführt.

Kontakt: ggmgb@web.de
Telefon: 0157 71 81 56 35 (Şahin Yücel)


Berlin Eski Dostlar Türk Müziği Derneği e.V.

Unser Chor hat seine Tätigkeit im Juni 2018 aufgenommen. Der Vorstand, bestehend aus fünf Mitgliedern, wurde am 5.11.2018 im Beisein von Chören und Medienorganisationen in Berlin offiziell eingeweiht. Unsere Chorarbeit basiert auf musikalischen Grundkenntnissen, wie Theorie und Notenlehre.

Unser erster Bühnenauftritt fand im Februar 2019 mit einem gemeinsamen Konzert mit der Gruppe “Türkü Pınarı” von Herrn Sıddık Dogan statt.

Nach dem 2. Konzert im Februar 2020 gaben wir am 11.11.2023 unser 3. Konzert, nachdem wir nach einer langen Pandemiezeit eine Pause eingelegt hatten und unsere Arbeit ohne Unterbrechung fortsetzen.

Arbeitstage: Sonntag 14.30 Uhr Dienstag 17.30 Uhr
Ort: Otawitreff Otawistr 46, 13351 Berlin U-Bhf Rehberge
Telefon: +49 178 4152401


Berlin Eski Dostlar Türk Müziği Derneği e.V.

Haziran 2018 yılında çalışmalarına başlamıştır. Beş üyeden oluşan Yönetim Kurulu 5.11.2018 tarihinde Berlin`de bulunan koro ve basın kuruluşlarının nezdinde yapılan açılış ile resmi faaliyetine geçti. Koro faaliyetlerimiz temel müzik bilgisi, örneğin nazari teori ve nota bilgisi üzerine kuruludur.

İlk sahne performansımızı Şubat 2019’da Sayın Sıddık Dogan gurubu „Türkü Pınarı“ ile ortak bir konser vererek gerçekleştirdik. Şubat 2020’de 2. konserden sonra uzun bir pandemi sürecinden sonra ara verip çalışmalarımıza başladıktan sonra 11.11.2023 tarihinde 3. konserimizi verdik. Çalışmalarımıza ara vermeden devam ediyoruz.

Çalışma günleri: Pazar saat 14.30 Salı 17.30
Yer: Otawitreff Otawistr 46, 13351 Berlin U-Bhf Rehberge
Telefon: +49 178 4152401

Der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg (TBB) gedenkt Hatun Sürücü


Pressemitteilung: 06.02.2024

Hatun Sürücü (23) wurde vor 19 Jahren – am 7. Februar 2005 – in Tempelhof (Berlin) von ihrem jüngeren Bruder im Auftrag der Familie kaltblütig ermordet.

„Der Name Hatun Sürücü steht für den Kampf einer Frau um ein selbstbestimmtes Leben. Denn sie wurde ermordet, weil sie ein selbstbestimmtes Leben führen wollte.“

sagte Ayşe Demir, Vorstandssprecherin des TBB.

Es sei traurig und skandalös, dass so wenig über Gewalt gegen Frauen diskutiert werde, obwohl Gewalt gegen Frauen weltweit die häufigste Menschenrechtsverletzung sei, so Demir weiter.

Deshalb sei es nach wie vor zwingend notwendig, Wertvorstellungen, in denen Frauen unterdrückt und diskriminiert werden, immer wieder unmissverständlich zu ächten, zu bekämpfen und verstärkt über das Selbstbestimmungsrecht von Frauen aufzuklären, so Demir weiter.

„Gleichzeitig müssen auf staatlicher Ebene endlich alle Anstrengungen verstärkt werden, Gewalt gegen Frauen schnell zu beenden. Denn der Schutz von Frauen vor Gewalt ist eine Pflichtaufgabe des Staates.“

Frauen müssten frühzeitig Unterstützung erhalten. Nur dann können sie ihrem Schicksal rechtzeitig entkommen, so Demir. Der TBB forderte daher erneut, die bestehenden Angebote zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen besser bekannt zu machen, Frauenorganisationen gezielt zu fördern, finanziell abzusichern und auszubauen.

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Pressemitteilung: Befragung der Landesbeschäftigten zum Migrationshintergrund – TBB begrüßt die Umsetzung einer wichtigen Bestimmung des Gesetzes zur Förderung der Partizipation in der Migrationsgesellschaft des Landes Berlin (PartIntG)

Pressemitteilung, 31.01.2024

Am 29. Januar 2024 startete die freiwillige und anonyme Befragung aller 132.000 Beschäftigen im unmittelbaren Landesdienst Berlins mit dem Ziel, zu erfahren, wie viele im Öffentlichen Dienst einen Migrationshintergrund haben.

Der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg (TBB) begrüßte die Umsetzung der diesbezüglichen Bestimmung des PartIntG (§ 8).

Hierzu erklärte Safter Çınar, Sprecher des TBB:

 „Es ist ein wichtiges Anliegen auch des TBB, den Anteil der Landesbeschäftigten mit Migrationshintergrund -auf freiwilliger Basis! – festzustellen. So können zwei Zielsetzungen erreicht werden: Erstens Feststellung des Anteils der Landesbeschäftigten im Verhältnis zu ihrem Bevölkerungsanteil von 38%. Zweitens Feststellung wie weit sie in Führungspositionen vertreten sind.“

Weiter heißt es in der Erklärung des TBB:

Eigentlich sollte unsere Gesellschaft soweit sein, dass wir keine Instrumente für eine gleichberechtigte Teilhabe brauchen. Aber solange unsere Gesellschaft nicht diskriminierungsfrei ist, brauchen wir Instrumente wie die Erhebung der Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund im Öffentlichen Dienst. Dies wäre der erste Schritt in die richtige Richtung, um die Diversität unserer Gesellschaft im Öffentlichen Dienst widerspiegeln zu können.

Pressemitteilung: Bündnis “Passt uns allen” bekräftigt Forderungen angesichts enttäuschender Staatsangehörigkeitsreform



Bündnis “Passt uns allen” bekräftigt Forderungen angesichts enttäuschender Staatsangehörigkeitsreform

Pressemitteilung, 19.01.2024

Angesichts der heute verabschiedeten Verschärfungen im Gesetz zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts bekräftigt das Bündnis seine Forderungen für gleiche Rechte und politische Teilhabe. Das Bündnis begrüßt die Einführung der Mehrstaatigkeit und eine Verkürzung der Mindestaufenthaltsdauer. Es zeigt sich aber auch enttäuscht über die unberücksichtigten Stellungnahmen zivilgesellschaftlicher Organisationen, die substanzielle Nachbesserungen gefordert hatten.

Die eingeführten Regelungen schließen zukünftig arme Alleinerziehende und ihre Kinder, Rentner*innen, Menschen mit Behinderungen, pflegende Angehörige sowie Studierende und Auszubildende von der Anspruchseinbürgerung aus. Einbürgerungswillige müssen zahlreiche zusätzliche Prüfungen über sich ergehen lassen, die zu einer Verlängerung der ohnehin schon langen Wartezeiten bis zur Einbürgerung beitragen. Dadurch erhöht sich die Gefahr von noch mehr Willkür und der Zunahme von institutionellem Rassismus durch rassistische und kulturalisierende Zuschreibungen. Auch die Situation von Staatenlosen und langjährig Geduldeten wurde nicht genügend berücksichtigt.

Miman Jasarovski, Sprecher des Bündnisses und Vorstandsmitglied von With Wings and Roots e.V., erklärt: “Wir haben nichts Utopisches gefordert, sondern das Minimum für eine gerechte Gesellschaft. Die heute verabschiedeten Verschärfungen bewerten Menschen nach Nützlichkeitskriterien, stellen Einbürgerungswillige unter Generalverdacht und behandeln ‘Alt- und Neubürger*innen’ unterschiedlich. Das ist nicht nur ungerecht, sondern gefährlich für unsere Demokratie.”

“Angesichts der aktuellen Enthüllungen zu geplanten Deportationen und dem generellen Rechtsruck in der Gesellschaft, der insbesondere migrantische und von Rassismus betroffene Menschen betrifft, wäre es umso wichtiger gewesen, dass diese Forderungen umgesetzt werden”, so Ayşe Demir, Vorstandssprecherin des TBB. Sie betont: “Rassismus ist nicht erst dann ein Problem, wenn Rassist*innen zu Gewalt greifen. Es ist längst überfällig, den von Rassismus betroffenen Menschen die Möglichkeit der politischen Teilhabe zu geben. Durch das aktive und passive Wahlrecht könnten sie politisch mitgestalten und die Grundlage für rassistische Übergriffe in Politik sowie Gesellschaft bekämpfen.”

Das Bündnis “Passt uns allen”, bestehend aus über 50 migrantischen und rassismuskritischen Interessenvertretungen und Selbstorganisationen, hat im letzten Jahr intensiv daran gearbeitet, ein gerechtes Staatsbürgerschafts-, Einbürgerungs- und Wahlrecht voranzutreiben. Trotz aller Bemühungen, einschließlich einer Petition, eines Offenen Briefs mit über 100 Personen und Organisationen aus Wissenschaft, Kultur, Bildung und Zivilgesellschaft , einer Online-Pressekonferenz, mehreren Diskussionsveranstaltungen und einer Kundgebung, blieben die Forderungen des Bündnisses unberücksichtigt.

Das Bündnis fordert weiterhin die deutsche Staatsbürgerschaft für jede in Deutschland geborene Person, unabhängig vom Aufenthaltsstatus der Eltern, eine unbürokratische Einbürgerung nach mindestens drei Jahren Lebensmittelpunkt in Deutschland, sowie das aktive und passive Wahlrecht auf allen politischen Ebenen nach dreijährigem Lebensmittelpunkt in Deutschland.

Pressekontakte

Miman Jasarovski: E-mail: miman@withwingsandroots.com und telefonisch unter: 0157/54158750

TBB: Presseanfragen unter 030 623 26 24 oder info@tbb-berlin.de

Pressemappe mit weiteren Pressekontakten und Statements von Vertreter *innen des Bündnisses


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Pressemitteilung: Cansel Kızıltepe hat Recht: Forderung nach Migrationsgipfel ist falsch

Pressemitteilung, 17.01.2024

Berliner Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, Cansel Kızıltepe, hat die Forderung nach einem Migrationsgipfel als falsch und als „Bedienung des Narrativen der AfD“ bezeichnet.

Der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg hat in einer Presseerklärung die Aussage von Cansel Kızıltepe begrüßt.

“Kızıltepe wendet sich damit mutig gegen Versuche, durch Avancen an die AfD-Wähler:innen dieser Partei zurückzugewinnen. Solche Versuche stärken nur die Wähler:innenschaft dieser Partei,” so TBB-Sprecher Safter Çınar.

Solange es Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot, Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes gibt, Zehntausende auf den Straßen zu überleben versuchen, aber die Bundesregierung 100 Milliarden € für Waffen ausgibt, wird die AfD weiterhin versuchen, über die Migrationsfrage Massen rassistisch zu manipulieren, so der TBB.

Anstatt Migration zu verdammen und das Asylrecht weiter einzuschränken, sollte sich die Bundesregierung um tiefgreifende Lösungen der sozialen Probleme kümmern, so der TBB weiter. Nur so könne dem negativen Paradigmenwechsel in den Migrationspolitik der letzten Zeit effektiv begegnet werden.


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Pressemitteilung: Wir haben Angst! Und dulden keine leeren Lippenbekenntnisse mehr!

Pressemitteilung, 15.01.2024

Die Recherchen von „Correctiv“ haben aufgedeckt, was eigentlich für viele keine Überraschung sein sollte… Nun haben wir einen weiteren Beleg dafür, was wir bei einer möglichen Regierungsbeteiligung der Rechtsextremen zu erwarten haben.

Seit Correctiv das Geheimtreffen der Rechtsextremen aufgedeckt hat, erreichen uns zunehmend Anrufe und Mails von Menschen, die sehr besorgt sind. Sie haben Angst um die Zukunft ihrer Kinder. Sie haben Angst, dass nun die Grundlage für eine restriktivere Migrationspolitik der Bundesrepublik geboten wird. Sie haben Angst, noch mehr Ausgrenzungen erfahren zu müssen. Sie haben mittlerweile Angst um ihre physische Existenz in Deutschland.

Spätestens jetzt sollte bei allen angekommen sein, dass dringend gehandelt werden muss. Wir wollten aktive und ehrliche Handlungen gegen den immer stärker werdenden Rechtsruck sehen. Wir möchten unterstreichen, dass wir keine leeren Lippenbekenntnisse mehr dulden, sondern Taten sehen möchten. Das Problem des Rassismus muss – ohne Wenn und Aber –beim Namen genannt werden. Wir fordern von der Politik, dass sie Rassismus, Hass und jegliche Formen menschenverachtender Gesinnungen unmissverständlich verurteilt und sich klar abgrenzt!

Wir fordern, dass endlich verstanden wird, dass rassistische Ressentiments und die Verschiebung der Grenzen des salonfähig Sagbaren in Politik und Gesellschaft die Grundlage für rassistische Übergriffe bilden. Rassismus ist nicht erst dann ein Problem, wenn Rassist*innen zu Gewalt greifen“, so Ayşe Demir, Vorstandssprecherin des TBB.

Es ist für uns unverständlich, warum bei manchen Vertreter*innen der demokratischen Parteien noch nicht angekommen sei, dass jegliche Versuche, die AfD rechts zu überholen, nur dieser menschenverachtenden Gesinnung nutzt. Ihre Wähler*innen werden damit darin bestärkt, das Original zu wählen.

Und deshalb sei es längst überfällig, als richtige Antwort auf diese Entwicklungen, den von Rassismus betroffenen Menschen die Möglichkeit der politischen Teilhabe zu geben; Durch das aktive und passive Wahlrecht könnten sie den Bezirk, das Bundesland und Land, in dem sie leben, Steuern zahlen und in dem ihre Kinder zur Schule gehen, politisch mitgestalten“, so Demir weiter.

Der Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung müsse ein fester Bestandteil unseres Alltags werden. Die Politik müsse endlich eine breitere und konsequente Auseinandersetzung mit rassistischen und rechtsextremen Einstellungen in den Behörden und in der Gesellschaft unternehmen.

Rassismus weise in der Bundesrepublik eine Kontinuität auf, die sich schon seit Jahren und Jahrzehnten fortsetze. Nun wissen wir, dass als letzte Station dieser Entwicklung die Deportation konkret geplant wird. Deshalb müssen sich nun ALLE demokratischen Kräfte eindeutig positionieren. Schluss mit Verharmlosungen!