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Die Serienbrandanschläge beunruhigen die türkische/migrantische Bevölkerung in Berlin

Zahlreiche Berliner/innen vorwiegend türkischer und arabischer Herkunft teilten seit Tagen dem Türkischen Bund in Berlin-Brandenburg telefonisch, per E-Mail sowie persönlich ihre Angst und Unsicherheit nach den Brandstiftungen in mehreren Berliner Wohnhäusern mit.

Meldungen der Berliner Polizei zufolge fehlten von Täter/innen jegliche Spur. Auch gebe es keine Indizien hinsichtlich der Tatmotive. Während der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Steltner, davon spricht, dass es keine Hinweise auf eine rassistisch motivierte Tat oder Taten gebe, soll die Polizei verschiedene Tatmotive für möglich halten: „Täter können Pyromanen oder mit Feuer spielende Kinder sein, persönliche Gründe wie Eifersucht oder Rache können eine Rolle spielen, zudem gibt es viele Fälle von Versicherungsbetrug (www.sueddeutsche.de [14.03.2011]).

„Die migrantischen Communitys sind besonders darüber beunruhigt, dass die Brandanschläge gerade in den Wohnhäusern und Wohngebieten verübt worden sind, in denen ein sehr hoher Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund ansässig sind. Auch ziehen sie Parallelen zu den Brandanschlägen auf Berliner Moscheen“, sagte Vorstandssprecher des TBB, Serdar Yazar.

„Die Aussagen von Innenminister Friedrich und die vom CSU-Vorsitzenden Seehofer , haben die Menschen mit Migrationshintergrund ohnehin schon sehr verletzt. Nun sehen viele Berliner/innen mit Migrationshintergrund die Brandanschläge als Folge dieses diskriminierenden Diskurses – das ist nachvollziehbar, so Yazar weiter.

„Es wäre falsch zum jetzigen Zeitpunkt voreilige Schlüsse zu ziehen. Genauso falsch wäre es aber, rassistisch motivierte Straftaten auszuschließen“, so Yazar abschließend.
Der TBB kündigte an, die Ermittlungen zu beobachten, die betroffenen Familien zu besuchen und ein Gespräch mit dem Innensenator zu führen.