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Es wurde mal wieder gescheuert und Merkel macht mit

Dr. Gustav Heinemann (1949-1950 Bundesinnenminister, 1966-1969 Bundesjustizminister, 1969-1974 Bundespräsident:
“Ach was, ich liebe keine Staaten, ich liebe meine Frau; fertig!” (Auf die Frage, ob er diesen Staat denn nicht liebe. (DER SPIEGEL, 13. Januar 1969).

Bundespräsident Joachim Gauck anlässlich der 65-Jahr-Feier zum Bestehen des Grundgesetzes am 22.05.2014:
„Die doppelte Staatsbürgerschaft ist Ausdruck der Lebenswirklichkeit einer wachsenden Zahl von Menschen. Es ist gut, dass sie nun nicht mehr als notwendiges Übel oder als Privileg bestimmter Gruppen betrachtet wird. Unser Land lernt gerade, dass Menschen sich mit verschiedenen Ländern verbunden und trotzdem in diesem, unserem Land zu Hause fühlen können. Es lernt, dass eine Gesellschaft attraktiver wird, wenn sie vielschichtige Identitäten akzeptiert und niemanden zu einem lebensfremden Purismus zwingt. Und es lernt, jene nicht auf Abstand zu halten, die schon längst zu uns gehören.“

Der CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer hat sich mal wieder über die Mehrstaatigkeit und die sogenannte Loyalität zum Staat ausgelassen. Wie immer ließ er die Frage offen, was die Mehrstaatigkeit mit der Loyalität zu der Gesellschaft, in der der Mensch lebt, zu tun hat.

Dagegen fordert der TBB:

  • ein vereinfachtes Einbürgerungsverfahren,
  • die Senkung der Einbürgerungsgebühren,
  • die Abschaffung der Einbürgerungsprüfungen,
  • die Abschaffung der Optionspflicht,
  • die Anerkennung der Mehrstaatigkeit – wie bei der Einbürgerung von EU-Staatsangehörigen üblich – als Regelfall.

Der TBB unterstützt zudem auch die Forderung des Thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow, in Deutschland geborene Kinder von Geflüchteten einzubürgern.

Der TBB bedauert, dass nun auch Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in diesen Chor einstimmt und beispielweise die Teilnahme von Türkeistämmigen an der Demonstration in Köln als mangelnde Loyalität betrachtet.
 
Es wäre an der Zeit, diesen Loyalitätsgedanken aus dem Kaiserreich endlich über Bord zu werfen und sich an den oben zitierten Bundespräsidenten zu orientieren.