Das Bild zeigt Ayşe Demir. Sie steht vor einem TBB-Logo im Hintergrund. Sie hat schwarze, auf dem Bild zusammengebundene Haare. Sie trägt eine schwarze Strickjacke über einem günen T-Shirt, Ohrringe und einen Stecker im Nasenflügel sowie Lippenstift und dezentes Augen-Make-up.

Pressemitteilung des Türkischen Bundes in Berlin Brandenburg (TBB) anlässlich des Internationalen Frauenkampftages

Die Vereinten Nationen erklärten 1975 den 8. März als Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden. Der Internationale Frauentag entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit um den Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen und die Emanzipation von Arbeiterinnen zu verwirklichen. Seit damals wurde große Fortschritte erstritten, und auch das Selbstverständnis von Feminist*innen hat sich weiterentwickelt. Mehr als hundert Jahre später sind feministische Kämpfe vielfältiger, inklusiver und inzwischen glücklicherweise auch intersektionaler.

 In Berlin wurde der Internationale Frauentag 2020 zum gesetzlichen Feiertag erklärt, was der TBB sehr begrüßt hat. Als noch einziges Bundesland feiert Berlin den internationalen Frauenkampftag als gesetzlichen Feiertag – nun zum dritten Mal. In Mecklenburg-Vorpommern hat die Landesregierung Ende 2021 entschieden, dass auch dort der 8. März ein Feiertag werden soll, was ab 2023 gelten soll. Damit setzen dann schon zwei Bundesländer ein wichtiges Zeichen für die Gleichberechtigung von Frauen.

„In den letzten Jahrzehnten wurde versucht, die Situation der Frauen im Arbeitsleben zu verbessern. Doch es hat sich aktuell in der Pandemie gezeigt, dass Frauen weiterhin im Arbeitsleben stark benachteiligt werden. Sie leisteten nach wie vor den Großteil der unbezahlten Betreuungsarbeit, wie die Kinderbetreuung oder die Pflege älterer Familienmitglieder, die von der breiten Öffentlichkeit nicht als wichtige Arbeit wahrgenommen und angemessen wertgeschätzt wird “, sagte Ayşe Demir, Vorstandssprecherin des TBB. Dies sei ein Beleg dafür, dass die gezielte Frauenförderung unzureichend ist und deshalb noch stärker ausgebaut werden müsse.

Auch das Europäische Parlament habe jüngst darauf hingewiesen, dass die Corona-Krise die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern bei der unbezahlten Betreuungsarbeit verschärft hat, was zudem dramatische Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Frauen habe.  „Die Corona-Pandemie hat Frauen auch insofern schwerer getroffen, da sie die Mehrheit der Berufstätigen in Pflege und Einzelhandel repräsentieren – Berufe, deren ohnehin große Belastung durch die Pandemie größer wurde“, so Demir.

Zudem seien Frauen selbst im 21. Jahrhundert immer noch bei den Mindestlohnempfänger*innen überrepräsentiert. Frauen seien weiterhin unter schwierigen und unsicheren Arbeitsbedingungen, wie in ungewollter Teilzeitbeschäftigung tätig. Zudem seien sie auch in Führungspositionen weiterhin unterrepräsentiert.

Aus diesem Grund müssten endlich Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden, die auf juristischer, wirtschaftlicher und politischer Ebene der Diskriminierung von Frauen entgegenwirken und diesem ein Ende setzen.

Gemeinsam mit Frauen* und Antisexist*innen weltweit begeht der TBB den 8. März solidarisch und kämpferisch im Glauben an die Machbarkeit und Notwendigkeit einer auf allen Ebenen gleichberechtigten Gesellschaft in Berlin und weltweit.