Vor einem Jahr ereignete sich der erschütternde Terroranschlag von Hanau, bei dem neun Menschen aus rassistischen Gründen ihr Leben verloren und viele weitere betroffen, verunsichert und traumatisiert zurückblieben. Unter dem Schlagwort #SayTheirNames wurden die Todesopfer nicht als weitere Zahlen in einer nicht enden wollenden Serie rechter Gewalttaten, sondern als Mitmenschen mit eigener Identität geehrt, deren Ermordung eine bleibende Wunde im Leben ihrer Hinterbliebenen und in einer Gesellschaft bleibt, die dem Schutz des Lebens und der Würde aller verpflichtet ist.
Wenn wir als Gesellschaft diese Verpflichtung ernst nehmen wollen, müssen Politik, Justiz und Medien nicht nur dem Rechtsextremismus entschlossen entgegentreten, sondern auch den strukturellen Rassismus anerkennen und aufarbeiten, in dessen Windschatten der Extremismus wächst und der Terror gärt. Opfer und Hinterbliebene verdienen nicht nur eine lückenlose Aufklärung, sondern eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung, um weiteren rassistischen Anschlägen vorzubeugen; durch Wachsamkeit, Inklusion und Solidarität.
Unsere Gedanken und Herzen sind heute solidarisch bei allen, die sich nach Hanau wieder fragen, ob sie in unserer Gesellschaft den gleichen Schutz erfahren, wie die Mehrheit, weil sie als „anders“ gelesen werden. Sie sind bei denen, die den Schrecken von Hanau erlebt und überlebt haben. Bei denen, die vor einem Jahr Freunde und Angehörige verloren haben. Und sie sind bei denen, deren tragisches Opfer uns zur Entschlossenheit mahnt:
Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin.
#SayTheirNames
Ihr seid nicht vergessen.