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ADNB des TBB: Berlin-Tempelhof: Keine „deutsche Herkunft“ – kein Kleingarten!

Kleingartenverein in Tempelhof führt „Migranten-Quote“  und diskriminiert Bewerber_innen mit Migrationsgeschichte und Muslime

Zwei türkeistämmige Familien bemühen sich seit Jahren vergeblich um einen Kleingarten im Bereich des Bezirksverbands der Kleingärtner Tempelhof e.V..

Beim lokalen Kleingartenverein Frieden e.V. fand die Diskriminierung offen statt: die Bewerber wurden 2015 abgelehnt, weil man im Verein schon zu viele „Migranten“ hätte. Deshalb hätte der Verein eine „Migrantenquote“ von maximal 20% eingeführt. Ein deutscher Pass reiche nicht, es gehe um die „Herkunft“. Einem der Bewerber_innen wurde vom Vorstand der Gartenkolonie Frieden gesagt, er bekomme den Garten nicht, weil er „Moslem“ und nicht-deutscher Herkunft sei. Der Vorstand des Bezirksverbands der Kleingärtner in Tempelhof e.V., der die Gartenvergabe für die Gartenkolonien koordiniert, erklärte den Bewerber_innen ausführlich, die Quote sei angeblich nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz erlaubt. Zudem wurde von dem türkeistämmigen Bewerber ein doppelt so hoher Abstandspreis für eine Laube in der Kolonie Frieden verlangt wie von seinem herkunftsdeutschen Bekannten, der sich für dieselbe Laube interessierte.

Die beiden Familien wehren sich seitdem mit Hilfe des Antidiskriminierungsnetzwerks Berlin des Türkischen Bunds Berlin-Brandenburg e.V.  gegen diese Diskriminierung  und hoffen noch immer auf einen Garten. Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg hat sich der Vorgänge angenommen, scheitert jedoch bisher an seinen beschränkten Eingriffsmöglichkeiten und an der Uneinsichtigkeit des Bezirksverbands des Kleingärtner Tempelhof e.V. und der Gartenkolonie Frieden. Diese halten nach wie vor an der Diskriminierung fest. Die Laube für den doppelten Preis steht immer noch leer – unser Klient soll sie aber nicht bekommen.

„Eine glasklare Diskriminierung. Dass sogar mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz argumentiert wird, ist nahezu absurd. Das Gesetz wird hier vollkommen falsch interpretiert. Dass die Betroffenen noch immer keinen Garten haben, ist ein Skandal“, so Kerstin Kühn vom ADNB des TBB. „Dem Bezirk müssten hier eindeutig mehr Rechte eingeräumt werden, bei Diskriminierung im Sinne der Betroffenen zu intervenieren – es geht hier um gemeinnützige Kleingartenvereine, die ihr Angebot gerade nicht der Allgemeinheit zur Verfügung stellen!“

Kontakt:
ADNB des TBB, Kerstin Kühn, 030-61 30 53 28

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IKMO-FACHTAG “KOMPETENT – TEILHABEN – GESTALTEN” & PROJETKBROSCHÜRE VERÖFFENTLICHT

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Der TBB führt in Kooperation mit dem Verband für Interkulturelle Arbeit e.V. (VIA) und dem Club Dialog e.V. (CLD) das im Rahmen des Asyl-, Migrations-, und Integrationsfonds (AMIF) durch die Europäische Union geförderte Projekt „Interkulturelles Kompetenzzentrum für Migrant_innenorganisationen in Berlin“ ab sofort bis Mai 2018 durch.

Das Projekt soll Migrant*innenorganisationen und ihre Vertreter*innen sowie ehrenamtliche Engagierten zu mehr gesellschaftlicher Teilhabe befähigen; Kompetenzen der Organisationen fördern, stärken und ausbauen; sie miteinander und mit staatlichen Institutionen vernetzen; finanzielle Anreize zu Engagement setzen; und Handlungsempfehlungen für mehr Teilhabegerechtigkeit in Berlin entwickeln.

Auf einem Fachtag am Donnerstag, den 14. April 2016 wird das Gesamtprojekt präsentiert und zu einem offenen Austausch eingeladen:


14. April 2016, Nachbarschaftshaus Urbanstraße e.V., Urbanstr. 21, 10961 Berlin
14.30-15.00 Uhr Empfang/Registrierung
15:00-15:20 Uhr Vorstellung des Projekts
15:20-16:20 Uhr Präsentationen der jeweiligen Teilprojekte
16:20-16:30 Uhr: Kulturprogramm
16:30-17:00 Uhr: Pause
17:00-18:00 Uhr World-Café zu den Themen:

  • Qualifizierung und Vernetzung von MO
  • MO und Projektförderung
  • MO und Freiwilligendienste

Die Projektbroschüre können Sie hier einsehen.

Zur Projektseite und zum Förderprogramm für Migrant*innenorganisationen (Aktionsonfds) gelangen Sie hier.

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Der Weltfrauentag ist keine Geste an Frauen

Logos TBB und BTKB

Anlässlich des Internationalen Frauentags erklärt der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg (TBB) und der Türkische Frauenverein Berlin (BTKB):

Der Internationale Frauentag entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit um den Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen und die Emanzipation von Arbeiterinnen zu verwirklichen. Die Vereinten Nationen erklärten 1975 den 8. März  als Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden.

“Leider wird dieser bedeutende Tag heutzutage oftmals nicht in seiner ursprünglichen Bedeutung – nämlich als ein Tag der Frauenrechte – begangen, sondern als eine Geste an Frauen verstanden”, erklärten Ayşe Demir, Vorstandssprecherin des TBB, und Şemsi Bilgi, Vorsitzende des Türkischen Frauenvereins.

 Im 21.Jahrhundert werden Frauen immer noch in weiten Teilen des gesellschaftlichen Zusammenlebens – von Arbeit bis in das private Umfeld – benachteiligt, erklärten Demir und Bilgi weiter.

Obwohl sich in den letzten Jahrzehnten durch gezielte Frauenförderung die Situation der Frauen verbessert habe, sei beispielsweise die Forderung “gleicher Lohn für gleiche Arbeit” immer noch ein wichtiges Ziel der Frauenbewegung.

Insbesondere müsse der Fokus – nicht nur am 8.März-  darauf gelegt werden, dass endlich Maßnahmen ergriffen werden, um die Diskriminierung und Gewalt, welche Frauen tagtäglich erfahren, zu bekämpfen.

Dazu gehöre es insbesondere auch, dass Gewalt gegen Frauen rechtzeitig Gehör findet. Gewalt an Frauen werde in der Öffentlichkeit immer viel diskutiert. Aber leider oft erst dann, wenn es dramatisch für die betroffene Frau ende.

“Damit diese Frauen jedoch rechtzeitig ihrem Schicksal entkommen können, ist es notwendig, dass Frauen besser informiert sind. Aus diesem Grund ist es unabdingbar, dass konkretere Maßnahmen ergriffen werden, um Frauen zu stärken und sie vor Gewalt zu schützen”, so Demir und Bilgi weiter. 

Alle Bestrebungen zur schnellen Beendigung der Diskriminierung von Frauen und Mädchen sowie der Gewalt gegen sie müssen auf zivilgesellschaftlicher, juristischer und staatlicher Ebene verstärkt werden.

Der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg (TBB) und der Türkische Frauenverein Berlin (BKTB) werden am 8.März 2016 um 14 Uhr am Kottbusser Tor  als Zeichen für mehr Gleichberechtigung der Frauen in einer symbolischen Aktion Rosen an Frauen verteilen.

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Dünya Kadınlar Günü Kadınlara Armağan Değildir

Logos TBB und BTKB

Uluslararası Kadınlar Günü nedeniyle Berlin-Brandenburg Türkiye Toplumu (TBB) ve Berlin Türkiye Kadınlar Birliği (BTKB) ortak bir açıklama yaptılar:

Uluslararası Kadınlar günü Birinci Dünya savaşı yıllarında sosyalist kuruluşların girişimi sonucu eşit haklar, kadınlara seçme ve seçilme hakkı ve emekçi kadınların özgürlüğü mücadelesinde oluşmuştu. Birleşmiş Milletler 1975 yılında 8 Mart’ı “Kadın Hakları ve Dünya Barışı günü” olarak ilan etmiştir.

TBB sözcüsü Ayşe Demir ve BTKB başkanı Şemsi Bilgi yaptıkları ortak açıklamada şu görüşlere yer verdiler:

“Maalesef bu gün çok kez gerçek anlamından – Kadın Hakları Günü – saptırılıp kadınlara sunulmuş bir armağan gibi ele alınmaktadır.”

21 ci yüzyılda kadınların hala toplumun birçok alanında – çalışma yaşamından özel yaşamına kadar – eşitsizlik yaşadıklarına dikkati çeken Demir ve Bilgi son 50 yıldır gerçekleşen önlemlere karşın örneğin ‘eşit işe eşit ücretin’ talebinin hala uygulanmadığını vurguladılar.

Demir ve Bilgi açıklamalarında yalnızca 8 Mart günü değil sürekli kadınların uğradıkları dışlanma ve şiddete karşı mücadele edilmesi gerektiğini belirttiler.

Kadına uygulanan şiddetin zamanında saptanıp önlem alınması gerektiğinin altını çizen Demir ve Bilgi “kadına şiddet kamu oyunda çok tartışılmaktadır, ama çok kez kadını trajik kaderi gerçekleştikten sonra önem kazanmaktadır,” dediler.

Demir ve Bilgi “bu kadınların zamanında bu kaderden kurtulabilmeleri için kamu oyunda daha geniş aydınlatma çalışmaları yapılması ve kadınlara uygulanan şiddete karşı etkin önlemler alınmasını” talep ettiler.

TBB sözcüsü Ayşe Demir ve BTKB başkanı Şemsi Bilgi “kadınlara ve kızların uğradıkları dışlama ve şiddete karşı toplumsal, hukuksal ve kamusal alanda önlemler güçlendirmelidir,” dediler.

Berlin-Brandenburg Türkiye Toplumu (TBB) ve Berlin Türkiye Kadınlar Birliği (BTKB) 8 Mart Salı günü saat 14 de Kottbusser Tor’da kadın haklarının önemini simgelemek için kadınlara gül dağıtacaklarını açıkladılar.

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Berliner Beratungsstellen fordern umfassenden Diskriminierungsschutz

ADNB+TBB

Berlin, 25.11.2015

P R E S S E M I T T E I L U N G

des Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg

Zur Diskussion im Abgeordnetenhaus am 26.11.2015 zur Einführung eines Landesantidiskriminierungsgesetzes


Berliner Beratungsstellen fordern umfassenden Diskriminierungsschutz

Am Donnerstag, den 26.11.2015 wird im Berliner Abgeordnetenhaus auf Antrag der Oppositionsparteien die Einführung eines Landesantidiskriminierungsgesetzes (LADG) diskutiert. Das LADG hat zum Ziel Diskriminierung durch staatliches Handeln zu verhindern und zu beseitigen und gibt Betroffenen die Möglichkeit gegen Diskriminierung rechtlich vorzugehen.
Berliner Beratungsstellen und Organisationen, die sich seit langem für einen umfassenden Diskriminierungsschutz und eine Einführung eines LADG einsetzen, begrüßen diese Gesetzesinitiative ausdrücklich:

  • Durch das Gesetz wird eine wichtige Lücke im Rechtschutz gegen Diskriminierung geschlossen, denn das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz findet keine Anwendung bei staatlichem Handeln.
  • Das Gesetz definiert Diskriminierung, ermöglicht eine Beweiserleichterung und gibt Betroffenen Ansprüche auf Entschädigung.
  • Beratungsstellen haben die Möglichkeit durch Verbandsklagen Betroffene besser zu unterstützen und Diskriminierung entgegenzutreten.
  • Das Gesetz verpflichtet zu positiven Maßnahmen in der Verwaltung zum Abbau von struktureller Diskriminierung.

Darüber hinaus müssen aber weitere Maßnahmen ergriffen werden:

  • Beratungsstellen brauchen eine Regelfinanzierung und mehr Ressourcen. Sie ermöglichen einen niedrigschwelligen Zugang zu Recht und unterstützen auch bei außergerichtlichen Lösungen.
  • Betroffene brauchen unabhängige Beschwerdestellen für den Bereich Schule/Kita und Polizei um wirksam gegen Diskriminierung vorgehen zu können.

Mit folgendem Aufruf fordern wir die Berliner Landespolitik zur Umsetzung des Gesetzesentwurfs und zu weiteren Maßnahmen gegen Diskriminierung auf.

Alle Organisationen und Einzelpersonen, die sich für einen besseren Schutz für Betroffene von Diskriminierung einsetzen wollen, können den Aufruf  bis zum 5.12.2015 mitunterzeichnen. Dafür wird um eine Mail an folgende Adresse gebeten: adnb@tbb-berlin.de.

Erstunterzeichner_innen:

  • Amaro Foro
  • Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg (ADNB des TBB)
  • Antidiskriminierungsberatung Alter oder Behinderung der Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin e.V.
  • Berliner Netzwerk gegen Diskriminierung in Schule und Kita (BeNeDiSK)
  • LesMigras/Lesbenberatung
  • Migrationsrat Berlin-Brandenburg (MRBB)
  • Netzwerk gegen Diskriminierung und Islamfeindlichkeit
  • ReachOut

Hier können der Aufruf und die Pressemitteliung eingesehen werden:
•  Aufruf Berlin stark machen gegen jegliche Diskriminierung
•  Pressemitteilung

Kontakt:
Eva Maria Andrades
adnb@tbb-berlin.de
030-61305328

ADNB Empowerment-Workshop

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Der Empowerment-Workshop bietet Raum für Selbstbestimmung und Visionen und richtet sich an Menschen mit Migrationsgeschichte, Schwarze Menschen und People of Color.

Modul 1: 26. – 28. September 2014

Modul 2: 24. – 26. Oktober 2014

Für viele in Deutschland lebende Menschen of Color, Schwarze Menschen und Menschen mit Migrationsgeschichte gehören Rassismus und Diskriminierung zum Alltag. Diese Erfahrungen sind schmerzvolle, ärgerliche oder auch gewohnte „Normalität“ und schränken uns auf vielen Ebenen ein. Gemeinsam mit Geschlecht, sozialer Herkunft, Behinderung, sexueller Identität, Religion, Alter oder anderen „Merkmalen“ an denen „Anders-Sein“ von Außen fest gemacht wird, überlagern sich Gewalt- und Ohnmachtserfahrungen, und drücken sich als Mehrfachdiskriminierung aus. Unser Blick im Training richtet sich auf die Gesamtheit und zugleich Unterschiedlichkeit dieser Erfahrungen. 

Empowerment bedeutet in diesem Zusammenhang die Stärkung des Selbst und der Gemeinschaft! Dafür tauschen wir uns über Erfahrungen und Umgangsweisen aus und entwickeln gemeinsam wohltuende Handlungs- und Widerstandsstrategien. Im Mittelpunkt steht dabei der Blick auf eigene und kollektive Kraftquellen, Stärken und Visionen.  

Dieses Empowerment-Training richtet sich ausschließlich an Menschen mit eigenen Rassismuserfahrungen, d.h. an diejenigen, die aufgrund der Hautfarbe, der ethnischen und religiösen Zugehörigkeit, des Namens und der Sprache Benachteiligung, Ausgrenzung und Gewalt erfahren.   

Wir werden unterschiedliche Methoden aus der Empowerment-Arbeit kennenlernen. Dazu gehören u.a. biografische Arbeit und Austausch, Theaterarbeit wie das „Theater der Unterdrückten“ von Augusto Boal sowie Methoden der Körperarbeit und des visuellen Gestaltens.

anders wahrnehmen, anders erleben

Am 22. und 23. September 2011 veranstaltet das Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin (ADNB des TBB) gemeinsam mit der Landesszentrale für politische Bildungsarbeit Berlin wieder ein Diversity-Training.

Immer häufiger ist von Diversity und Diversity-Kompetenz die Rede. Doch was bedeutet Diversity-Kompetenz genau und was passiert in einem Diversity-Training?

In den von uns angebotenen Diversity-Trainings geht es um eine Auseinandersetzung mit den Bildern und Vorstellungen in unseren Köpfen. Viele dieser Bilder sind mit Wertungen verbunden. Wir treffen Urteile, wenn wir bestimmte Merkmale wie zum Beispiel Alter, Hautfarbe oder eine körperliche Beeinträchtigung bei anderen Menschen wahrnehmen. Diese (Vor-)Urteile sind uns häufig nur zu Teilen oder gar nicht bewusst. Sie beeinflussen aber sehr stark die Art und Weise, wie wir anderen Menschen gegenüber handeln. Außerdem werden sie auch bewusst eingesetzt, um Machtverhältnisse und Privilegien abzusichern und Gruppen auszugrenzen.

Ziel des Trainings ist, den Teilnehmenden einen Raum für die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität, den eigenen Bildern und Vorurteilen zu geben. So soll ein Lernen möglich werden, bewusst mit diesen umzugehen und anders zu handeln. Neben dem Kampf gegen individuelle und strukturelle Diskriminierung, geht es dabei auch um eine Wertschätzung von Vielfalt und verschiedenen Lebensentwürfen. So wird im Training die eigene Diversity-Kompetenz im alltäglichen Umgang mit Menschen gestärkt und weiterentwickelt.

Das Training besteht aus selbstreflexiven Übungen und anschließenden Diskussionen. Diese Trainingsmethode orientiert sich am Eine Welt der Vielfalt Programm. Dieses wurde ursprünglich in den USA entwickelt und in den Neunzigerjahren auf die gesellschaftspolitischen Verhältnisse in der BRD angepasst.

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Das Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin des TBB holt den ersten europäischen Antirassismus-Preis nach Berlin!

Am 24.06.2011 wurden in Brüssel die allerersten europaweiten Antirassismus-Preise der Stiftung des Europäischen Netzwerks gegen Rassismus (ENAR) vergeben. In der Kategorie „Nichtregierungsorganisation“ wurde das Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin des TBB (ADNB des TBB) für seine inzwischen 8-jährige Arbeit prämiert.

ENAR Foundation Awards

Nuran Yiğit bei der Übergabe des Preıses

Was den ADNB des TBB für diesen Preis besonders interessant gemacht hat, ist der Grundsatz des Empowerment, den das Projekt von Anbeginn verfolgt. Dieser basiert darauf, dass die Perspektive und Bedürfnisse der Betroffenen ins Zentrum des professionellen Handelns gestellt werden. Hierbei geht es u.a. darum, die Betroffenen in ihrem Eigenpotential zu stärken und zu unterstützen. Neben der Beratung gegen Diskriminierung bietet das ADNB des TBB Empowerment-Seminare für People of Color an, in denen Strategien gegen Rassismus und Diskriminierung ausgetauscht und entwickelt werden.

„Es gibt viel zu wenig finanziell abgesicherte Projekte, die sich professionell um die Betroffenen von Rassismus und Diskriminierung kümmern. Der Fokus in Deutschland liegt eindeutig in der Täterarbeit und ihrer Prävention. Die Betroffenen selbst geraten mit ihrem Bedarf an Unterstützung und Nachsorge in den Schatten und werden somit doppelt abgestraft. Um diese Lücke zu schließen, gibt es das ADNB des TBB“, sagt Nuran Yiğit, die Projektleiterin des ADNB des TBB.

ENAR Foundation Awards

„Die Stadt Berlin kann stolz sein, dass der ADNB des TBB diesen Preis nach Berlin geholt hat. Über den Umweg der ENAR Stiftung erreichen wir hoffentlich die Anerkennung und Würdigung, die es auch auf lokaler Ebene verdient. Solch ein wichtiges Projekt darf nicht auf Sparflamme gehalten werden und gehört in die Regelfinanzierung der Stadt Berlin“, so Serdar Yazar, Vorstandssprecher des TBB.

Die ENAR Stiftung ist die erste Stiftung in Europa, die sich gegen Rassismus einsetzt. Gegründet wurde sie von ENAR. Weitere Informationen: www.enarfoundation.eu/home/

Das ADNB des TBB besteht seit 2003 und wird finanziert durch das Landesprogramm gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus des Berliner Senats. Als nichtstaatliche und unabhängige Beratungsstelle berät sie People of Color, die aufgrund ihrer ethnischen Herkunft, Hautfarbe, Sprache, Religion, Behinderung, Geschlecht, Alter, sexuelle Identität u.ä. diskriminiert werden bzw. diskriminiert worden sind und setzt sich für ihre soziale, rechtliche und politische Gleichbehandlung ein. Die Beratung ist kostenfrei und wird durch ein multiethnisches Team (Jusistin, Psychologe, Pädagogin) in unterschiedlichen Sprachen durchgeführt.

Weitere Informationen: www.adnb.de und www.berlin.de/lb/intmig/sub/demokratie/handeln/adnb/

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Zur Gründung des Bündnisses gegen Homophobie

Der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg bewertet die Gründung des “Bündnisses gegen Homophobie” als einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung und unterstützt das Anliegen, Homophobie als ein gesamtgesellschaftliches Phänomen zu bekämpfen.

Der TBB verfügt über langjährige Erfahrungen in der praktischen Antidiskriminierungsarbeit und setzt sich gegen Homo- und Transphobie ein. In diesem Sinne appelliert der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg an die Mitglieder des Bündnisses, die Erfahrungen der Migrantenorganisationen und anderer migrantischer Zusammenschlüsse in die Arbeit einfließen zu lassen.

Für das neu gegründete Bündnis wünscht der TBB viel Erfolg und gutes Gelingen.

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LSVD macht sich lächerlich

Zur Kritik des LSVD im Anschluss zum „Runden Tisch gegen Homophobie“ erklärte der Sprecher des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg, Safter Ç?nar, der auf der Sitzung für die Vertreter/innen der Migrantenorganisationen im Integrationsbeirat eine Stellungnahme abgegeben hatte: “Mit seiner fortdauernden Unzufriedenheit und Nörgelei ist der LSVD dabei, sich lächerlich zu machen.”

Der Runde Tisch habe gezeigt, dass sehr viele Migrantenorganisationen und muslimische Verbände sehr ernsthaft über Maßnahmen nachdenken würden, Homophobie in den Migrantencommunities zu bekämpfen.

Insbesondere die Erklärung einiger muslimischen Verbände sei beeindruckend gewesen, ihr müssten aber auch nachhaltige Maßnahmen folgen, so Ç?nar weiter.

Der LSVD sollte endlich damit aufhören, allen vorschreiben zu wollen, wie Homophobie zu bekämpfen sei.

Ç?nar wiederholte seine abschließenden Worte der gestrigen Veranstaltung:

„So entschieden wir uns gegen Homophobie und Gewalt wenden werden, so entschieden werden wir uns auch dagegen wehren, dass die real existierende Homophobie in den Migrantengemeinden zur pauschalen Diffamierung der Migranten und der Muslime instrumentalisiert wird, weder von manchen Verbänden, noch von staatlich anerkannten Migrantinnen, mit kleinem i !

Denn, die Frage ist zu ernst, um darauf das eigene Süppchen zu kochen.“