Angesichts der derzeitigen aufgeheizten Stimmung gegen Geflüchtete fordert der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg (TBB) Politik und Medien auf, sich ihrer Verantwortung zu besinnen und ihre diffamierenden und pauschalisierenden Aussagen gegen Geflüchtete und andere Migrant*innen sofort zu beenden.
Es müsse eine gesamtgesellschaftliche differenzierte Debatte über jegliche Formen von Sexismus, Rassismus, Homophobie, Patriarchat und andere diskriminierende Machtverhältnissen unabhängig von (zugeschriebener) Religion und Herkunft geführt und konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung dieser ergriffen werden. Dazu gehöre auch, die Aufklärung und Ahndung der sexuellen Übergriffe in Köln und anderen Städten.
Der TBB beobachte jedoch angesichts der öffentlichen Debatte über die Ereignisse, dass in weiten Teilen der Gesellschaft nun ungehemmt gegen Geflüchtete gehetzt werde. Diese diffamierenden Aussagen dürfen nicht hingenommen werden und müssen sofort gestoppt werden.
Die negativen politischen und medialen Debatten über Geflüchtete führen nicht nur zur Diskriminierung gegen sie, sondern auch zu rassistischer und rechter Gewalt. Insbesondere mit Blick auf die täglich stattfindenden Angriffe auf Geflüchtete und ihre Unterkünfte seien Politik und Medien aufgefordert, zur Versachlichung der Debatte beizutragen.
Pauschalisierende und diffamierende Aussagen seien nur Wasser auf den Mühlen von Pegida, AfD sowie ähnlich denkenden Menschen und Gruppen.
Es sei notwendig und eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Geflüchtete schnellstmöglich in unsere Gesellschaft aufzunehmen und Teilhabegerechtigkeit zu ermöglichen. Dazu gehöre es auch, den Zugang zu Ausbildung und Arbeit zu schaffen und Begegnungen zwischen allen Mitgliedern unserer pluralen Gesellschaft herzustellen, um vorhandenen Vorbehalten entgegenzuwirken.