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FÜR GEGENSEITIGES VERSTÄNDNIS UND GEGENSEITIGE ANERKENNUNG – FÜR PRO ETHIK

Der Sprecher des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg (TBB), Safter Çınar, erläuterte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Türkischen Elternverein Berlin-Brandenburg und dem Kulturzentrum Anatolischer Aleviten, die Gründe für die Ablehnung der Initiative Pro Reli:

Berlin ist eine multikulturelle Stadt mit Menschen aus über 170 Herkunftsnationen mit sehr unterschiedlichen Glaubensrichtungen. Die Gewährleistung eines respektvollen Zusammenlebens ist eine der vordringlichsten Aufgaben der Schulen.

Welchen Beitrag ein Pflichtfach Ethik hierzu leisten kann, hat das Bundesverfassungs­gericht in seinem Beschluss vom 15.3.2007 (‚Einführung des Ethikunterrichts in Berlin als Pflichtfach verfassungsgemäß‘) eindrucksvoll begründet:

“Die Fähigkeit aller Schüler zu Toleranz und Dialog ist eine Grundvoraussetzung nicht nur für die spätere Teilnahme am demokratischen Willensbildungsprozess, sondern auch für ein gedeihliches Zusammenleben in wechselseitigem Respekt vor den Glaubensüberzeugungen und Weltanschauungen anderer.“

Dieser Bildungsauftrag kann und darf nicht zur Disposition stehen und dürfte eigentlich auch von den Befürwortern von Pro Reli nicht infrage gestellt werden. Umso bedauerlicher ist es, dass sie den unrichtigen Eindruck zu erwecken versuchen, der Religionsunterricht solle aus der Schule verbannt werden.

Die Regelung des Artikel 141 GG (Religionsunterricht als freiwilliges Fach) hat sich ein halbes Jahrhundert lang bewährt. Hierdurch ist auch eine religiöse Erziehung gewährleistet, deshalb sollte der jetzige Zustand beibehalten werden.

In diesem Zusammenhang ist noch darauf hinzuweisen, dass die Erteilung eines Islamischen Religionsunterrichts durch die sog. Islamische Föderation weiterhin auf Bedenken stößt. Deshalb ist die Senatsbildungsverwaltung aufgefordert, den vom TBB 1998 unterbreiteten Vorschlag der Einführung eines freiwilligen Faches „Islamkunde“ wieder aufzunehmen.

Der TBB bittet alle Wahlberechtigten türkischer Herkunft, am 26.4. an der Volksabstimmung teilzunehmen und mit NEIN zu stimmen.