IDAHOBINTA+ 2025: Solidarität mit queeren Geflüchteten ist nicht verhandelbar
Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, Non-binary-, Trans- und Agenderfeindlichkeit am 17. Mai. Gemeinsame Pressemeldung von dem Beauftragten für Diversität und Antidiskriminierung der EHB und dem Türkischen Bundes Berlin-Brandenburg (TBB)
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*Eine geflüchtete Transfrau wird bei ihrer Anhörung misgendert und unter dem falschen Geschlecht registriert. In der Folge muss sie ein Zimmer mit vier cis Männern teilen.
*Ein schwuler Geflüchteter ist auf „Survivor Sex“ angewiesen – eine verzweifelte Überlebensstrategie, die ihn kriminalisiert und sein Asylverfahren gefährden kann.
*Ein schwules Paar wird weder als Paar noch als Familie anerkannt. In der Gemeinschaftsunterkunft erleben sie Gewalt durch das Personal. Eine Beschwerde darüber kostet sie ihren Platz.
*TIN*-Geflüchtete werden weiterhin pathologisiert, psychiatrisiert und gezwungen, ihre Identität gegenüber Behörden zu „beweisen“ – Institutionen, die ihre Realität oft nicht anerkennen.
Am 17. Mai machen weltweit Menschen auf die Gewalt, Diskriminierung und Ausgrenzung aufmerksam, die queere Personen erfahren – im Alltag, in Institutionen und durch staatliche Strukturen.
Queere Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung sind dabei mehrfach betroffen: An der Schnittstelle von Rassismus, Queerfeindlichkeit und struktureller Unsichtbarkeit sind sie besonders vulnerabel. Ihre Stimmen dürfen nicht marginalisiert werden. Ihre Rechte sind nicht verhandelbar.
Unsere Antwort bleibt klar: Solidarität ohne Kompromisse. Sichtbarkeit für alle.
Gleiche Rechte – unabhängig von (zugeschriebener oder realer) Herkunft, Identität oder Aufenthaltsstatus.
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Die Fallbeispiele stammen aus der Studie: „LSBTIQ+ Geflüchtete in Berlin – Auf dem Weg zur Teilhabe. Eine qualitative Studie im Rahmen der Weiterentwicklung des Fachmonitorings des Gesamtkonzepts zur Integration und Partizipation Geflüchteter“ von Zülfukar Çetin (Beauftragter für Diversität und Antidiskriminierung der EHB und Vorstandssprecher des Türkischen Bundes Berlin-Brandenburg – TBB)
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Diese Erklärung wird gemeinsam vom Türkischen Bund Berlin-Brandenburg (TBB) und dem Beauftragten für Diversität und Antidiskriminierung der Evangelischen Hochschule Berlin (EHB) veröffentlicht.
Beide setzen sich dafür ein, queere Geflüchtete sichtbar zu machen und ihre Rechte konsequent zu stärken.