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Migranten fordern ihren Anteil am Ausbildungspakt

Der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg (TBB) reagierte mit Skepsis auf den Ausbildungspakt von Bundesregierung und Unternehmerverbänden. „Die angebotenen Plätze werden nicht ausreichen, alle Jugendlichen mit einem Ausbildungsplatz zu versorgen,“ erklärte die Leiterin des der TBB-Projektes „Initiative zur Berufs- und Beschäftigungsmotivierung“ (IBB), Bettina Michalski. Das von der Arbeitsagentur Berlin-Mitte seit fünf Jahren geförderte Projekt unterstützt Jugendliche mit Migrationshintergrund bei der Suche nach Ausbildungsplätzen.

Mit den jetzt angebotenen Plätzen würden die in den letzten Jahren verloren gegangenen Ausbildungsstellen nicht wettgemacht. Allein in Berlin suchten derzeit selbst nach offiziellen Zahlen noch 11.000 junge Menschen nach einer Chance auf dem Ausbildungsmarkt. Die Ausbildungsquote liegt bei nichtdeutschen Jugendlichen bei nur 5%.

„Trotz guter Sprachkenntnisse und solider schulischer Leistungen suchen viele Jugendliche mit Migrationshintergrund oft vergeblich nach einem Ausbildungsplatz. Die Zurückhaltung ist in manchen Betrieben immer noch zu groß“, so Frau Michalski weiter.

Politik und Wirtschaft müssten endliche ihre Verantwortung wahrnehmen. Sonst blieben Menschen ohne Ausbildung auf Dauer ausgegrenzt, heißt es in der Erklärung. Große Worte und Versprechungen reichten nicht aus. Die Wahrheit werde sich im Herbst erweisen. Dann werde es wieder einmal für Zehntausende junger Menschen zu spät sein.

Der TBB forderte alle Jugendlichen und ihre Eltern auf: „Wenden Sie sich umgehend an die Berufsberatung des für Ihren Wohnbereich zuständigen Arbeitsamtes. Fragen Sie nach den neuen Ausbildungsplätzen und einjährigen Praktika.“

Frau Michalski appellierte an die Eltern: „Wer Hilfe sucht, kann sich wie bisher auch an das Ausbildungsprojekt des TBB wenden. Die berufliche Zukunft Ihrer Kinder ist auf jeden Fall wichtiger als die Urlaubsplanung im Sommer.“

„Auch Unternehmer, die junge Menschen mit interkulturellen Kompetenzen suchen, können gerne beim TBB anrufen. Gesucht werden Partnerunternehmen in Berlin und Brandenburg, die Jugendlichen mit Migrationshintergrund einen Ausbildungsplatz zur Verfügung stellen.“, so die Projektleiterin. Der Türkische Bund hatte auf seiner Fachtagung Anfang Juni nochmals auf seine Ausbildungsplatzinitiative hingewiesen. Das Motto hierfür laute: „Integration durch Qualifikation“.

Das Ausbildungsprojekt des TBB erreichen Sie in der Waldemarstrasse 29, Telefon 030-61 40 31 40.