Der Sprecher des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg (TBB), Safter Ç?nar, begrüßte einige Einschätzungen des “ersten Fortschrittsberichts zum Nationalen Integrationsplan (NIP)“ durch die Bundesregierung.
Dass die Bundesregierung dafür sorgen will, dass Abschlüsse von rund 500.000 Zugewanderten künftig in Deutschland anerkannt werden, sei seit Langem überfällig.
„Die Nicht-Anerkennung heimatlicher Qualifikationen war und ist nicht nur demotivierend und somit desintegrativ, sie bedeutet auch eine unverantwortliche Vergeudung von Ressourcen für unser Land“, sagte Ç?nar.
Es müssten Verfahren gefunden werden, Schulzeugnisse, Berufs- und Hochschuldiplome weitetsgehend anzuerkennen. In den Fällen, in denen die Gleichwertigkeit nicht voll anerkennbar ist, müssten – wie in den Niederlanden – Ergänzungskurse angeboten werden bspw. als Teil der Integrationskurse.
Der TBB unterstütze die Anregung, dass die Bundesländer mehr für die frühkindliche Erziehung leisten müssten.
Weiterhin begrüßte Ç?nar die angekündigte Absicht der Staatsministerin für Integration, Prof. Böhmer, sich zukünftig mit Migrantenorganisationen in regelmäßigem Abstand in einem “Integrationsforum” zu treffen.
Kritik äußerte der TBB-Sprecher an der Aussage von Prof. Böhmer, die Migrantenorganisationen hätten „ihre Rolle noch nicht gefunden.“
Dazu sagte der TBB-Sprecher: “In den Integrationskursen wurde uns beigebracht, dass es in einer Demokratie nicht die Aufgabe der Regierung ist, die Rolle von zivilgesellschaftlichen Organisationen zu definieren” und fügte hinzu: „Unsere Rolle können Sie getrost uns überlassen, Prof. Böhmer, denken Sie lieber über Ihrer Rolle nach!“