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Verstößt Deutschland gegen die UN-Antirassismuskonvention (ICERD)?

Der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg (TBB) und Einzelmitglieder des TBB haben im Oktober 2009 Strafanzeige gegen Thilo Sarrazin wegen Volksverhetzung und Beleidigung gestellt. Hierbei handelte es sich um die im Lettre International getätigten Äußerungen, die Berliner „Türken“ und „Araber“, beschimpfen, verächtlich machen und verleumden und damit einen Angriff auf die Menschenwürde darstellen.

Das Ermittlungsverfahren wurde durch die Generalstaatsanwaltschaft Berlin eingestellt. Auch die Beschwerden hiergegen waren erfolglos. Die daraufhin vom TBB eingelegte offizielle Beschwerde beim Internationalen Ausschuss über die Beseitigung von Rassendiskriminierung“ (CERD) wurde angenommen. Die Bundesrepublik Deutschland ist durch den Ausschuss aufgefordert worden bis zum 11.11.2010 zu der Beschwerde Stellung zu nehmen.

In Anbetracht der jüngsten Entwicklungen in Deutschland durch Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab“ und Sarrazins verbalen Äußerungen zu „Türken“, „Moslems“ und „Juden“ in den Medien ergibt sich eine neue Brisanz zu der Frage der „Volksverhetzung“. Erneut erstatten viele Betroffene Anzeige und es ist zu erwarten, dass wie zuvor die Strafanzeigen durch die Staatsanwaltschaft eingestellt werden. Umso mehr gewinnt diese Beschwerde an Bedeutung, da durch die Verpflichtung Deutschlands zur Einhaltung der UN-Antirassismus-Konvention sich nun richtungsweisende Signale an die deutsche Rechtsprechung ergeben können.

Bei dem „Ausschuss über die Beseitigung von Rassendiskriminierung“ (CERD – The Committee on the Elimination of Racial Discrimination) handelt es sich um ein Vertragsorgan der Vereinten Nationen, die für die Überwachung der Einhaltung des  „Internationalen Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung“ (Kurztitel: UN-Antirassismuskonvention; Abkürzung: ICERD) verantwortlich ist. ICERD ist eines der sieben Menschenrechtsabkommen der Vereinten Nationen und richtet sich gegen rassistische Diskriminierung aufgrund rassistischer Zuschreibung, Hautfarbe, Abstammung, nationaler und ethnischer Herkunft. Das Abkommen ist ein völkerrechtlicher Vertrag und trat am 4. Januar 1969 in Kraft, nachdem es 1965 von der UN-Generalversammlung verabschiedet wurde.

Die Aufgaben des Ausschusses CERD liegen in der Beurteilung der eingehenden Berichte der Vertragsstaaten über die Entwicklung der Umsetzung  des internationalen Übereinkommens (ICERD) und in der Verabschiedung von Empfehlungen an die jeweiligen Vertragspartner. Gegenüber Staaten, die eine entsprechende Erklärung nach Artikel 14 des Übereinkommens abgegeben haben, kann der Ausschuss zudem in Einzelfällen intervenieren.

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Partizipations- und Integrationsgesetz: ein erster wichtiger Schritt

Der Berliner Landesbeirat für Integrations- und Migrationsfragen (LBIM) hat am 20. Januar 2010 dem Vorhaben „Partizipations- und Integrationsgesetz“ grundsätzlich zugestimmt. Anschließend wurde unter der Federführung der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Sozial in den Senatsverwaltungen. ein Eckpunktepapier erarbeitet und vom Berliner Senat verabschiedet. Dem folgte eine schriftliche Anhörung der Verbände. Die AG-Partizipationsgesetz des LBIM hat diesen Prozess begleitet. Zurzeit wird der „Entwurf eines Partizipations- und Integrationsgesetzes (PartIntG)“ im Rat der Bürgermeister behandelt und wird dann dem Berliner Abgeordnetenhaus vorgelegt.

Der erstmalige Versuch einer Landesregierung, Partizipation und damit die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund gesetzlich zu fördern, hat eine sachgerechte Diskussion verdient. Umso bedauerlicher ist es, dass teilweise unrichtige Informationen gestreut werden, um das Vorhaben zu diskreditieren.

Worum geht es beim „Partizipations- und Integrationsgesetz“?
Grundsätzlich um den Abbau struktureller Diskriminierung und um erweiterte Teilhabe.

Erstens sollen vorhandene, die Partizipation fördernde Strukturen gesichert und verstetigt werden, beispielsweise sollen der/die Integrationsbeauftragte des Senat und der Bezirke sowie der LBIM auf eine gesetzliche Grundlage gestellt und ihre Aufgaben und Kompetenzen festgelegt werden. Wegen des grundgesetzlich nicht vorhandenen kommunalen Wahlrechts für Drittstaatler, soll die Mitwirkung in den BVV-Ausschüssen als Bürgerdeputierte erweitert werden.

Zweitens soll – analog dem Landesgleichstellungsgesetz (Frauen), dem Gesetz über die Gleichberechtigung von Menschen mit und ohne Behinderung und dem Seniorenmitwirkungsgesetz – die Vertretung von Menschen mit Migrationshintergrund in bestimmten Gremien sichergestellt werden.

Drittens soll im Öffentlichen Dienst (ÖD) die interkulturelle Kompetenz als Grundkompetenz gefordert werden, der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund im ÖD ihrem Anteil in der Bevölkerung angeglichen und mehr Chancengleichheit bei Bewerbungen und Beförderungen hergestellt werden.

Hierzu gibt es die Überlegung, gewisse Kompetenzen, die zweifelsohne dringend gebraucht werden, in der Kriterienkatalog des ÖD aufzunehmen. Beispielsweise nachweisbare, gute Kenntnisse der Sprachen der Migrantenkommunities und interkulturelle Kompetenzen. Es geht also nicht um Bevorzugung. Ein/e Bewerber/in, der/die zwar diese zwei Kriterien erfüllt, aber bei den anderen nicht so gut abschneidet, würde trotzdem nicht eingestellt.

Übrigens: Die Berliner Polizei praktiziert ein ähnliches Verfahren seit langem, ohne dass die öffentliche Sicherheit darunter gelitten haben dürfte.

Wir haben Verständnis für die Diskussion über die Definition „Migrationshintergrund“ und das vorhandene Unbehagen. Dies statistisch zu erfassen ist aber notwendig, denn viele nationale und internationale Untersuchungen zeigen, dass es eine strukturelle Benachteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund insbesondere auf dem Arbeitsmarkt gibt. Um das festzustellen und zu beheben ist es notwendig, den ,,Migrationshintergrund” zu definieren und zu erfassen.

Kein Verständnis haben wir aber, wenn einzelne Senatsverwaltungen sich vorbehalten wollen, abweichende Definitionen des Migrationshintergrunds anzuwenden.

Wir kritisieren, dass entgegen der Empfehlung der AG Partizipation die zusätzlichen Kosten den Bezirken auferlegt werden sollen. Diese müssen vom Senat getragen werden.

Berlin wäre mit einem und Partizipations- und Integrationsgesetz, wie auch bereits bei der Einsetzung des LBIM, Vorreiter.

Nicht unsachliche Polemik, aber eine sachliche Diskussion und konkrete Verbesserungsvorschläge wären ein tatsächlicher Beitrag zu Partizipation und Integration.

Tatjana Forner (Sprecherin der AG Partizipationsgesetz des Landesbeirates für Integrations- und Migrationfragen) (Funk: 173 – 214 83 87)
Safter Çınar (Sprecher der AG Partizipationsgesetz des Landesbeirates für Integrations- und Migrationfragen) (Funk: 0170 – 220 96 58)
Hakan Taş (Stellvertretender Vorsitzender des Landesbeirates für Integrations- und Migrationfragen) (Funk: 0178 – 663 14 41)

Für ein buntes und demokratisches Berlin

Die rechtsextremistische Berliner NPD bereitet für den 18. September 2010 eine
Demonstration unter dem Motto „Überfremdungsgesetz stoppen“ vor. Die Neonazis nehmen das vom Senat geplante Partizipations- und Integrationsgesetz zum Vorwand, ihre menschenverachtende Ideologie zu verbreiten. Mit dumpfen Parolen sollen Ängste vor einer angeblichen „Überfremdung“ geschürt und in rassistischer und diskriminierender Weise gegen Einwanderer gehetzt werden. Nicht nur vorbestrafte Neonazis wollen auf der rechten Demo reden, auch eine Beschallung durch einschlägig bekannte Rechtsrock-Bands steht auf dem Programm.

Rassistische Propaganda in unserer bunten und toleranten Stadt nehmen wir nicht
widerspruchlos hin! Vielfalt ist, was Berlin ausmacht. Gerade hier, wo viele Menschen
unterschiedlichster Herkunft friedlich miteinander leben, wollen wir ein Zeichen setzen, dass die große Mehrheit der Gesellschaft keine Ausgrenzung, sondern ein gleichberechtigtes Miteinander aller Berlinerinnen und Berliner befürwortet. Statt Nazi-Parolen wünschen wir uns eine demokratische Diskussionskultur über die Frage, wie wir unsere Einwanderungsgesellschaft gestalten.

Den rechtsextremistischen Umtrieben werden wir deshalb gemeinsam in einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis entschlossen entgegentreten.

Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, mit uns am 18. September friedlich für ein buntes und demokratisches Berlin zu demonstrieren.

Treffpunkt ist 11 Uhr am Michael-Brückner-Haus zwischen Brücken- und Spreestraße, gegenüber vom Bahnhof Schöneweide.

Aktuelle Informationen unter www.mbr-berlin.de.

Unterzeichnerinnen und Unterzeichner:

Evrim Baba-Sommer, MdA
Susanne Bäslack, Berlin
Käthe & Klaus Baltruschat, Berlin
Biplab Basu, ReachOut – Opferberatung und Bildung gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus
Kambiz Behbahani, Berlin
Carola Bluhm, Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales
Gabriele Bofinger, Bündnis für Demokratie und Toleranz Treptow-Köpenick
Safter Çinar, Vorstandssprecher Türkischer Bund Berlin-Brandenburg (TBB)
Siemen Dallmann, Aktiv im Kiez e.V.
Jana Dieckmann, Initiative gegen Rechtsextremismus Karlshorst
Christina Emmrich, Bezirksbürgermeisterin Lichtenberg
Hans Erxleben, Bündnis für Demokratie und Toleranz Treptow-Köpenick
Holger Förster, Verband für interkulturelle Arbeit, Regionalverband Berlin/Brandenburg e.V.
Mario Gartner, uab – unabhängige Anlaufstelle für BürgerInnen Hohenschönhausen
Stefan Gelbhaar, Landesvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen
Holger Gräber, SJD-Die Falken, Landesverband Berlin
Uwe Hiksch, NaturFreunde Berlin e.V.
Kevin Hönicke, Sprecher des Arbeitskreises Toleranz und Zivilcourage der SPD-Lichtenberg
Gerhard Hoffmann, Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora e.V.
Elsbeth & Helmut Hirsch, Berlin
Figen Izgin, Allmende e.V., Vorstandsmitglied Die Linke Berlin
Kirill Jermak, Bezirksverordneter Lichtenberg
Dr. Klaus Lederer, Landesvorsitzender Die Linke Berlin
Lichtenberger Bündnis für Demokratie und Toleranz
Gisela Lingenberg, VVN-BdA Lichtenberg e.V.
Helmut Lölhöffel, Informationsdienst „blick nach rechts“
Migrantenrat Lichtenberg
Michael Müller, Vorsitzender der Fraktion der SPD im Abgeordnetenhaus von Berlin und Landesvorsitzender der SPD Berlin
Gabriele Nandlinger, Informationsdienst „blick nach rechts“
Ursula Nguyen, Medizinische Hilfe für Viet Nam e.V.
Petra Pau, MdB, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags
Jörg Pauly, VVN-BdA Friedrichshain-Kreuzberg-Mitte e.V.
Ramona Pop, Vorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin
Erich Postler, Berlin
Brigitte Queck, Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg
Volker Ratzmann, Vorsitzender der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin
Timo Reinfrank, Amadeu Antonio Stiftung
Dirk Retzlaff, Bezirksstadtrat in Treptow-Köpenick, Bündnis für Demokratie und Toleranz Treptow- Köpenick
Levi Salomon, Beauftragter der Jüdischen Gemeinde zu Berlin für die Bekämpfung des Antisemitismus und Vorsitzender des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA)
Carola Scheibe-Köster, Bündnis 90/Die Grünen Neukölln
Kurt Schmidt, Berlin
Wolfgang Schmidt, Bezirksvorstand Die Linke Lichtenberg
Peter Schrott, stellvertretender Vorsitzender ver.di Bezirk Berlin
Dirk Stegemann, Bündnis „Rechtspopulismus stoppen“
Birgit Stenzel, Berlin
Rebecca Weis, Gesicht zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland
Dr. Susanne Willems, Bundessprecherin VVN-BdA
Udo Wolf, Vorsitzender der Fraktion Die Linke im Abgeordnetenhaus von Berlin
Daniel Wucherpfennig, DGB Bezirk Berlin-Brandenburg, Abteilung Jugend
Prof. Dr. Raina Zimmering
Dr. Klaus Ronald Zimmering
Doro Zinke, Vorsitzende des DGB Bezirk Berlin-Brandenburg

Einladung zur Diskussionsveranstaltung

Am Dienstag 21. September um 18 Uhr in der Werkstatt der Kulturen
(Wissmannstraße 32, U Hermannplatz) mit:

• Dr. Sabine Schiffer, Institut für Medienverantwortung (IMV)
• Prof. Dr. Werner Schiffauer, Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder
• Claudia Haydt, Informationsstelle Militarisierung (IMI)

Ob Bildungspolitik, Kriminalität, soziale Stadtentwicklung oder internationaler Terrorismus: bei all diesen Themen dauert es nicht lange, bis über die Muslime und den Islam diskutiert wird. Nicht erst seit Thilo Sarrazin verbreiten Politik und Medien Bilder einer vermeintlich rückständigen und gewaltbereiten Religion.

Seit Jahren dient das Feindbild Islam als Rechtfertigung für Krieg und Besatzung in Afghanistan, Irak und anderswo. Und immer wieder muss der Islam als Erklärung für Jugendgruppengewalt, Frauenunterdrückung, Homophobie und vieles mehr herhalten.

Antimuslimischer Rassismus ist zur Gefahr für das gesellschaftliche Miteinander in ganz Europa geworden. In der Schweiz stimmte per Volksentscheid die Mehrheit für ein Minarettverbot, in Frankreich und Belgien wurde ein „Burka-Verbot“ beschlossen, in Deutschland wird über beides diskutiert. Neonazis und so genannte Pro Bewegungen wie „Pro Deutschland“ greifen die Debatten dankbar auf. Trauriger Höhepunkt dieser Entwicklung war der Mord eines NPD-Sympathisanten an der Ägypterin Marwa El-Sherbini in einem Dresdener Gerichtssaal im Juli
vergangenen Jahres.

Wie sehen die Bilder des neuen Rassismus aus? Wer zeichnet sie? Warum
stoßen sie auf Zustimmung? Was kann dem entgegen gesetzt werden?

Diese Fragen können bei der Veranstaltung gemeinsam diskutiert werden.

Organisiert von: Bündnis gegen antimuslimischen Rassismus Berlin

ViSdP.: B. Basu, c/o Reachout, 10969 Berlin, Tel: 030 69568339

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Schulstart ohne Schultüte?

Der erste Schultag ist ein ganz besonderer Tag. Jedes Kind sollte die Möglichkeit haben, diesen besonderen Tag gebührend zu feiern. Die Schultüte ist normalerweise für jedes Kind ein Höhepunkt dieses Tages. Doch leider können viele Berliner Kinder nur noch zuschauen, wenn andere freudestrahlend Geschenke und Süßigkeiten bekommen. Tausenden Eltern fehlen vor Schulbeginn einfach die finanziellen Mittel um Schulbücher, Schulhefte, Schulranzen und die symbolträchtige Schultüte zu kaufen. Das darf nicht sein! Young Voice TBB hat unter seinen Mitgliedern Spenden gesammelt, um wenigstens 40 Kindern in Berlin den (Neu)Start in die Schule zu versüßen. Neben einer Schultüte voller Süßem, einer kleinen Überraschung, gibt es für jedes Kind ein Paket Schreibutensilien (Filzstifte, Bleistifte, Radiergummi, Block, Ordner), damit das Lernen leichter fällt.

Wir laden Sie herzlich ein, uns am 30.08.2010 um 16:00 in die Arche Wedding, Brienzer Str. 22, 13407 Berlin, zu begleiten und mit uns zusammen einen fröhlichen Schulstart zu feiern.

Bis dahin

Young Voice TBB

Dilan Koc, Emel Usta, Onur Sönmez

(Sprecher des Landesvorstandes Berlin)

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an: Deniz Kauffmann, Referatsleiterin Jugend der TGD, Tel.: 030/23 63 51 73, Mail: Deniz.Kauffmann@tgd.de

YOUNG VOICE TGD ist die Jugendorganisation der Türkischen Gemeinde in Deutschland

4 Jahre Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz

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Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) wird am 18. August vier Jahre alt. Ein Grund zum Feiern ist das für das Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin des TBB (ADNB des TBB) nicht. Seit Inkrafttreten des Gesetzes hat der Gesetzgeber die geforderten und notwendigen Novellierungsforderungen nicht erfüllt. Hierzu hat es in den letzten Jahren Forderungen von Antidiskriminierungsverbänden, Anwaltsverbänden und Betroffenenorganisationen gegeben. Gegen die BRD läuft durch die Europäische Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren.

Das ADNB des TBB berät und unterstützt seit 2003 Menschen, die aufgrund der (zugeschriebenen) ethnischen Herkunft, der Hautfarbe, der Sprache und weiteren Merkmalen wie Religion, Behinderung, Geschlecht, Alter und sexuelle Identität Diskriminierung erleben oder erlebt haben.

Die Projektleiterin Nuran Yiğit resümiert die Beratungspraxis folgendermaßen:
„Theoretisch hat die Einführung des AGG ein Instrument zum Diskriminierungsschutz für Betroffene geschaffen. Praktisch gibt es allerlei Hürden, die besonders Betroffene rassistischer Diskriminierung zu bewältigen haben. Daher ist die Zahl der Kläger trotz großer Missstände gering.“

Bei den Hürden handelt es sich um folgende Tatsachen:

– Die Kenntnis um rechtliche Möglichkeiten (u.a. AGG) und die Kenntnis um Beratungsstellen ist bei den Betroffenen gering. Hier muss erheblich um die Bekanntmachung geworben werden.

– Die rechtliche Anwendbarkeit durch das AGG ist begrenzt. Viele Diskriminierungsfälle können nach dem AGG nicht vor Gericht eingeklagt werden. Hier muss das AGG an vielen Punkten im Sinne der Betroffenen korrigiert werden.

– Die emotionale Situation der Betroffenen wie z.B. Angst, Scham, Ohnmacht, Resignation u.ä. erschweren oft den Weg zu einer Klage. Hier müssen professionelle Beratungsstellen eingerichtet und finanziell auf stabile Füße gestellt werden.
– Betroffene, die klagen wollen, stehen oft vor einer finanziellen Entscheidungsfrage. Falls sie die Klage nicht selbst tragen können, fehlt eine unabhängige Institution, die die Kosten übernimmt.

– Betroffene stehen oft vor der Ressourcenfrage, wie z.B. Zeit, Geld und Durchhaltevermögen. Hier würde ein Verbandsklagerecht den Weg zu einer Klage erleichtern, weil dann Betroffene nicht selbst die Klage anstrengen müssten.

„Wir fordern die Bundesregierung auf, einerseits die von der EU-Kommission geforderten Anpassungen an die Antidiskriminierungsrichtlinien vorzunehmen, andererseits die neue Richtlinienvorschläge der Kommission nicht zu blockieren“ so Safter Çınar, Vorstandssprecher des TBB.

Kontakt: Nuran Yiğit, ADNB des TBB, Tel.: 030 – 61 30 53 28

Müsteşar Zinke Veli kılavuzu projesini ziyaret etti

Berlin Eğitim Senatörlüğü Müsteşarı Claudia Zinke Berlin-Brandenburg Türkiye Toplumu’nun (TBB)  Veli Kılavuzu projesini ziyaret etti.

Veli kılavuzu projesi

Berlin’in Moabit ilçesindeki dört okulda velileri çeşitli sunular ve etkinliklerle destekleyen olan Veli Kılavuzu projesini Hedwig Dohm Realschule’de ziyaret eden müsteşar Zinke çalışmalar konusunda bilgi aldı.

Görüşmeye Hedwig Dohm Realschule müdürü Josef Widerski, Breitscheid Hauptschule müdür yardımcısı Katrin Gittel, TBB yünetim kurulu sözcüsü Safter Çınar, eğitim müdürü Barbara Braun, Proje yöneticisi Dr. Mehmet Alpbek ile veli kılavuzlarından Hayam Rageb ve Tülay Usta katıldılar.

Veli kılavuzu projesi

Proje yetkilileri, okullarda danışmanlık hizmeti, bilgilendirme toplantıları, anne-baba sohbet grupları, ev ziyaretleri ve okul kurulları toplantıları yoluyla velilere destek verdiklerini belirttiler.

Okul müdürleri projenin iki buçuk yıldan beri okullarına büyük bir destek getirdiğini, yapılan çalışmalar sayesinde anne, babalara olan iletişimin kolaylaştığını ve katılımın arttığını söylediler. Projenin 2010 yılı sonrasına da uzatılmasının, şu ana kadar yapılan çalışmaların sürekliliği açısında önemli olduğunu vurgulayan müdürler bu konuda müsteşar Zinke’den destek istediler.

Veli kılavuzu projesi

Müsteşar Claudia Zinke proje hakkında daha önce de olumlu birçok bilgiler aldığını, yapılan çalışmaların kesinlikle çok değerli ve gerekli olduğunu ve yapılan araştırmaların velilerle işbirliğinin ne kadar önemli olduğunu gösterdiğünü vurguladı.

Projenin devamı ya da yeni bir proje finansmanı konusunda şu an doğal olarak söz veremeyeceğini dile geriren müsteşer Zinke, kazandığı olumlu izlenimleri yetkili politik mercilere ileteceğini vurguladı.

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Herrn Trapp abwählen

Der Vorsitzende des Ausschusses für Inneres, Sicherheit und Ordnung im Berliner Abgeordnetenhaus, Peter Trapp (CDU), hat Intelligenztests für Einwanderungswillige vorgeschlagen.

Die einhellige Ablehnung dieses nicht sehr intelligenten Vorschlags wurde vom Türkischen Bund in Berlin-Brandenburg (TBB) begrüßt.

Allerdings fragt der TBB in einer Pressemitteilung, ob die Sache somit erledigt sei.

Nach Auffassung des TBB kann ein Politiker mit solchen abstrusen und diskriminierenden Auffassungen keine so wichtige Position wie den Vorsitz des Ausschusses für Inneres, Sicherheit und Ordnung bekleiden.

Der TBB forderte die Mitglieder des Ausschusses für Inneres, Sicherheit und Ordnung auf, Herrn Trapp auf der nächsten Sitzung abzuwählen.

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Integrationsgesetz sachgerecht diskutieren

Der Sprecher des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg (TBB), Safter Çınar, zeigte sich erstaunt über die Diskussion der „Eckpunkte für ein Gesetz zur Regelung von Partizipation und Integration in Berlin“.

„Der erstmalige Versuch einer Landesregierung, Partizipation und Integration von Menschen mit Migrationshintergrund gesetzlich zu fördern, hat eine sachgerechte Diskussion verdient“, sagte Çınar.

„Umso bedauerlicher ist es, dass teilweise unrichtige Informationen gestreut werden, um das Vorhaben zu diskreditieren“, so Çınar weiter.

Hierzu zähle die Behauptung, die Eckpunkte seinen von Migrantenverbänden unter Ausschluss von Kritikern erarbeitet worden. Hierzu erklärte Çınar: „Das Vorhaben geht auf einen einstimmigen Beschluss des Landesbeirates für Integration vom Januar d.J. zurück. „

Im 25-köpfigen Beirat seien nur 6 stimmberechtigte Migrantenvertreter_innen.

„Erarbeitet wurden die Eckpunkte von den zuständigen Senatsverwaltungen, eine AG des Integrationsbeirates hat dies begleitet“, so Çınar weiter.

Der TBB-Sprecher zeigte Verständnis für die Diskussion über die Definition „Migrationshintergrund“ und das vorhandene Unbehagen. Dies statistisch zu erfassen sei aber notwendig, denn: „Wenn einerseits von vielen Migrant_innen behauptet wird, sie würden benachteiligt, muss zur Feststellung von strukturellen Benachteiligungen der Begriff ,,Migrationshintergrund” definiert werden“.

„Ich kann nur an alle appellieren, die Veröffentlichung des Entwurfes abzuwarten und sachlich und emotionslos darüber zu diskutieren”, sagte Çınar abschließend.

Ehrung von BAK`07

Anlässlich des Gewinns des Berliner Pilsner-Pokals 2009/10 fand am Freitag, den 11.6.2010 eine gemeinsame Ehrung des Vereins Berlin Ankaraspor Kulübü 1907 e.V. (BAK´ 07) durch den Türkischen Bund in Berlin-Brandenburg und das Türkische Sportbegegnungszentrums statt.

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An der Zeremonie, die in den Räumlichkeiten des TBB stattfand nahmen Thomas Härtel (Staatssekretär für Sport),  Bernd Schultz (Präsident des Berliner Fußball-Verbandes), Cumali Kangal (Vorsitzender des Türkischen Sportbegegnungszentrums) und Safter Çınar (Sprecher des Vorstandes des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg) teil.

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Cumali Kangal überreichte dem Ehrenvorsitzenden von BAK`07, Mehmet Ali Tan eine Plakette, und wünschte dem Verein weiterhin viel Erfolg.

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BAK`07 wird in der Saison 2010/2011 Berlin im DFB-Pokal vertreten und trifft in der ersten Runde auf den Erstligisten Mainz 05.

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